Künstliche Befruchtung & Altersgrenze: BGH Urteil & Studie zur IVF über 40!

In diesem Artikel möchte ich dir gerne das Urteil des Bundesgerichtshofs zum Thema künstliche Befruchtung und Altersgrenze vorstellen. Weiterhin möchte ich dir von einer Studie aus Israel berichten, die zum Thema künstliche Befruchtung bei 41 – 43 jährigen Frauen interessante Erkenntnisse veröffentlicht hat. Dieser Artikel verbindet also Informationen zur Übernahme der Behandlungskosten bei einer künstlichen Befruchtung mit der Frage, bis zu welcher Altersgrenze eine künstliche Befruchtung erfolgsversprechend ist.

Neues BGH Urteil: Altersgrenze & das Recht auf eine späte Mutterschaft

Nachdem ein Paar aus Bremen geklagt hatte, weil ihre Behandlungskosten für mehrere IVF Versuche nicht von ihrer privaten Krankenkasse übernommen wurden, hat der Bundesgerichtshof im Dezember 2019 ein Urteil gesprochen: Das Alter der Frau ist allein kein Grund, die Kosten der künstlichen Befruchtung nicht zu übernehmen!

“Das Selbstbestimmungsrecht der Ehegatten umfasst grundsätzlich auch die Entscheidung, sich den Kinderwunsch in fortgeschrittenem Alter unter Inkaufnahme altersspezifischer Risiken zu erfüllen.”

Urteil des BGH vom 4.12.19 (AZ IV ZR 323/18).

Krankenkassen können damit tatsächlich verpflichtet sein, auch bei älteren Frauen die Kosten für eine künstliche Befruchtung zu übernehmen.

Alle Infos zum neuen BGH Urteil habe ich dir hier zusammengefasst! Dort findest du auch den Link zum BGH Urteil selbst.

Künstliche Befruchtung: Altersgrenze & Fruchtbarkeit

Das Thema Alter und Fruchtbarkeit beschäftigt viele Frauen mit Kinderwunsch und ich erinnere mich selbst nur zu gut an meine eigene Unsicherheit als ich mit 38 Jahren angefangen habe über ein 2. Kind nachzudenken.

Sicherlich weißt du um die Zusammenhänge zwischen dem Alter der Frau und ihrer Fruchtbarkeit. Leider kann auch eine künstliche Befruchtung die abnehmende Schwangerschaftswahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter nicht ausschalten. Die Erfolgschancen einer IVF oder ICSI sind definitiv altersabhängig, es stellt sich aber die Frage bis zu welcher Altersgrenze eine künstliche Befruchtung mit den eigenen Eizellen noch lohnt.

Künstliche Befruchtung über 40 erfolgversprechend?

Dieser Frage ist eine neue Studie aus Tel Aviv in Israel nachgegangen. In dieser Studie wurden insgesamt 146 Frauen untersucht, die einen ersten IVF Versuch im Alter zwischen 41 und 43 Jahren begonnen hatten. Als Parameter für den Erfolg der IVF Therapie wurde die Lebendgeburtenwahrscheinlichkeit und nicht die Schwangerschaftsrate verwendet.

Keine Frau und kein Paar wünscht sich 6 oder gar 13 IVF Versuche! Und mir ist klar, dass diese Zahlen nicht gerade erbaulich sind. Trotzdem finde ich die Ergebnisse hilfreich:

  • Die Studie liefert neue Hinweise darauf, dass eine künstliche Befruchtung über 6 Versuche hinaus bei Frauen im Alter von 41 bis 43 Jahren wenig erfolgsversprechend ist.
  • Positiv ist, dass eine kumulierte Lebendgeburtenwahrscheinlichkeit von 28,8% nach bis zu 6 IVF Versuchen einen Therapiebeginn durchaus argumentativ vertretbar machen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass im Vorfeld einer Behandlung eine ausführliche Beratung des Paares stattfinden sollte, bei der auf diese eingeschränkten Erfolgschancen hingewiesen wird. Eine Beratung kann vor zu hohen Erwartungen schützen!
  • Die Studie konnte eine abnehmende Lebendgeburtenwahrscheinlichkeit der 41 bis 43 jährigen Frauen festhalten: Die kumulierte Lebendgeburtenwahrscheinlichkeit pro Behandlungszyklus lag bei den 42 jährigen Frauen bei 8%, bei den 42 jährigen bei 5,8% und bei den 43 jährigen Studienteilnehmerinnen bei 4,1%.
  • Neben dem Alter konnte als wichtigster Einflussfaktor auf den Erfolg der IVF Therapie das Rauchen nachgewiesen werden. Rauchen minimierte die Wahrscheinlichkeit auf eine Lebendgeburt um ca. 80%!

Künstliche Befruchtung: Altersgrenze bleibt ein Problem

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Thema Alter und Altersgrenze bei Frauen über 40 Jahren, die über eine künstliche Befruchtung nachdenken, ein kaum lösbares Problem bleibt. Dies ist gerade in Deutschland der Fall, da hier immer noch die Eizellspende verboten ist.

Die Erfolgsaussichten einer IVF Therapie  über 40 Jahre sind leider bescheiden, es gibt hier aus meiner Sicht wenig zu beschönigen. Auf der anderen Seite sind IVF Versuche im Alter zwischen 41 und 43 Jahren sicherlich nicht aussichtslos!

Eine umfassende Beratung des Paares erscheint besonders wichtig, um sorgfältig abzuwägen, ob dieser Weg mit all seinen Risiken und Belastungen wirklich der richtige ist.

Herzliche Grüße

Silke

Quellen zum Thema künstliche Befruchtung & Altersgrenze

  • Oshrit Lebovitz et al.: The expected cumulative incidence of live birth of patients starting IVF treatment at age 41 years or older. Reproductive Biomedicine Online, im Druck.
  • M. Devesa1, R. Tur1, F.: I will use my own”: until what age? ESHRE Annual Meeting, Lisbon 2015.
  • Klipstein S, Regan M, Ryley DA, Goldman MB, Alper MM, Reindollar RH: One last chance for pregnancy: a review of 2,705 in vitro fertilization cycles initiated in women age 40 years and above. Fertility and Sterility, Volume 84, Issue 2, pages 435-445.

Weiterlesen:

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Künstliche Befruchtung & Altersgrenze: BGH Urteil & Studie zur IVF über 40!Silke2024-02-16T14:53:05+02:00

Künstliche Befruchtung Kosten: Welche Kasse zahlt 75%?

Neben der Frage, was eine künstliche Befruchtung pro Behandlungszyklus und je nach eingesetzter Methode (Insemination, IVF, ICSI) kostet, ist es genauso wichtig zu erfahren, wer diese Kosten bezahlt. Nachdem ich dir eine Liste der Krankenkassen zusammengestellt habe, die 100% der Kosten einer künstlichen Befruchtung tragen, will ich dir in diesem Artikel die Krankenkassen vorstellen, die eine 75% Kostenbeteiligung anbieten.

Bitte beachte, dass diese Liste meinen aktuellen Wissensstand ohne Gewähr abbildet. Ich übernehme keine Haftung für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Angaben.

Update Januar 2020: Es gibt ein neues BHG Urteil, nachdem die Altersgrenze allein kein Grund sein darf, um die Kostenübernahme zu verweigern. Schau bitte hier:

Kosten künstliche Befruchtung: Neues BGH Urteil zur Altersgrenze der Frau

Über Infos zu Ergänzungen oder aktuelle Veränderungen freue ich mich und nehme diese gerne in die Liste auf. Diese Anmerkung gilt auch für Krankenkassen, die ihre Leistungen nicht wahrheitsgemäß abgebildet sehen.

Künstliche Befruchtung Kosten: 75% Kostenübernahme durch die Kasse

Krankenkasse Leistungen Bundesland
AOK Baden-Württemberg 75% Kostenübernahme für die Versuche 1-3. Auch gleichgeschlechtliche Paare erhalten diesen Zuschuss, wenn es eine krankheitsbedingte Ursache für die Therapie gibt. Kostenübernahme auch bei Frauen 40+, soweit kein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind vorliegt.  Baden-Württemberg
AOK Plus 75% für Versuche 1-3. Weitere Erstattung bei TESE, Assisted Hatching & Kryokonservierung im Rahmen einer Krebserkrankung (max. 1000 €). Beide Ehepartner müssen bei der AOK plus versichert sein. Sachsen,

Thüringen

AOK Rheinland-Hamburg 75% für Versuche 1-3. Beide Ehepartner müssen bei der AOK Rheinland-Hamburg versichert sein. Rheinland, Hamburg
AOK Rheinland-Pfalz-Saarland 75% für Versuche 1-3, allerdings müssen beide bei der AOK RPS  oder ein Partner privat versichert sein.  Rheinland-Pfalz, Saarland
atlas BKK ahlman 75% für Versuche 1-3. Bremen, Hamburg, Niedersachsen, NRW, Schleswig-Holstein
 BKK Dürkopp Adler  75% für Versuche 1-3.  NRW
 BKK Pfaff  75% für Versuche 1-3.  Rheinland-Pfalz
 BKK Schwazwald-Baar-Heuberg   75% für Versuche 1-3.  Baden-Württemberg
BKK VBU 75% für Versuche 1-3 nur für den bei der BKK versicherten Ehepartner. bundesweit
Siemag BKK 75% für Versuche 1-3. Beide Ehepartner müssen bei der Siemag BKK versichert sein. BaWü, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz, Sachsen
IKK Brandenburg & Berlin  

Zusätzlich zu den 50% der üblichen Kostenübernahme gibt es weitere 60 % des verbleibenden Eigenanteils.

Brandenburg,

Berlin

Bitte prüfe die aktuelle Satzung der jeweiligen Krankenkasse vor einem Krankenkassenwechsel oder nimm ein Beratungsgespräch in Anspruch.

Weitere nützliche Artikel: 

Künstliche Befruchtung: Hessen übernimmt anteilig Kosten für 4. Versuch

Bedingungen für die Kostenübernahme

Damit die Krankenkasse eine künstliche Befruchtung übernimmt, müssen Bedingungen erfüllt sein.

  • Das Paar muss verheiratet sein.
  • Frau und Mann müssen über 25 Jahre alt sein. Die Frau darf das 40. Lebensjahr und der Mann das 50. Lebensjahr noch nicht überschritten haben.
  • Vor Beginn der künstlichen Befruchtung muss bei der Krankenkasse ein Behandlungsplan inklusive einer Kostenschätzung eingereicht werden. Dieser Plan muss von der Kasse genehmigt werden.

Für verheiratete Paare sind die Kosten der Kinderwunschbehandlung steuerlich absetzbar.

Fragen, Ergänzungen oder Anmerkungen bitte in die Kommentare!

Herzliche Grüße

Silke

Weitere Tipps:

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Künstliche Befruchtung Kosten: Welche Kasse zahlt 75%?Silke2021-03-31T19:53:54+02:00

Künstliche Befruchtung: Hessen übernimmt anteilig Kosten für 4. Versuch

Gute Nachrichten für Kinderwunsch Paare in Hessen, die sich für eine künstliche Befruchtung entschieden haben. Die hessische Landesregierung macht ernst mit ihrem Vorhaben ungewollt kinderlose Paare mehr zu unterstützen und übernimmt anteilig die Kosten für einen 4. Versuch.

Künstliche Befruchtung: Kosten 4. Versuch

Generell ist es so, dass gesetzlich versicherte Paare bundesweit 50% Prozent der Behandlungskosten für bis zu 3 Versuche zur künstlichen Befruchtung beantragen können. Zwar gibt es Krankenkassen, die einen höheren Anteil der Kosten und manchmal sogar 100% der Behandlungskosten übernehmen. Aber spätestens ab dem vierten Versuch werden diese Paare zu Selbstzahler und müssen nach ausschließlich eigenen Wegen der Finanzierung Ausschau halten. Dies stellt eine zusätzliche und ich wie ich finde immense Belastung der sowieso schon stark belasteten Betroffenen dar.

Welche Krankenkasse übernimmt die künstliche Befruchtung zu 100%?

Künstliche Befruchtung Kosten: Welche Kassse zahlt 75%?

Nicht wenige Paare können sich aufgrund der persönlichen finanziellen Situation keine weitere Versuche leisten oder müssen lange Zeit Geld für den nächsten Versuch zurücklegen. Zudem muss berücksichtigt werden, dass bereits im Rahmen der ersten drei Versuche die andere Hälfte der anfallenden Kosten für die Behandlung, aber auch für die Medikamente und eventuelle Zusatzleistungen privat bezahlt werden müssen.

Hessen unterstützt vierten Versuch der künstlichen Befruchtung

Um die finanzielle Belastung von Paaren mit Kinderwunsch zu reduzieren, finanziert das Land Hessen gemeinsam mit dem Bund eine Unterstützung von 75 Prozent des Selbstkostenanteils der Behandlungskosten bis zu einer Höhe von maximal 3300 Euro. Damit sollen die Chancen im Rahmen eines vierten Versuches Eltern zu werden erhöht und die finanziellen Belastungen für Kinderwunschpaare reduziert werden.

Eine entsprechende Förderrichtlinie hierzu wurde bereits erstellt. Die Förderung selbst kannst du beim Regierungspräsidium Gießen beantragen. Alle Antragsformulare sowie weitere Informationen und ein Merkblatt zur assistierten Reproduktion findest du unter: https://hessenlink.de/VierterVer

Fazit: Daumen hoch für Hessen!

Eine klasse Initiative der hessischen Landesregierung, die hoffentlich bundesweit Schule macht. Ich bin mir sicher, dass viele Paare in Hessen aufgrund dieser neuen Regelung etwas beruhigter in ihre Behandlungsversuche starten können.

Herzliche Grüße

Silke

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Künstliche Befruchtung: Hessen übernimmt anteilig Kosten für 4. VersuchSilke2021-03-31T23:01:15+02:00

Künstliche Befruchtung: Alles zu Ablauf, Erfolgsquote, Preis

Viele Kinderwunsch Paare sind auf eine künstliche Befruchtung angewiesen. Was bedeutet ein  ja zu einer künstlichen Befruchtung? Welche Methoden gibt es, wie sieht deren Ablauf und wie die Kostenseite aus? In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige am Beispiel der Methoden IUI, IVF und ICSI.

Methoden im Überblick

Bei einer künstlichen Befruchtung hilft ein Kinderwunschzentrum dabei, Ei- und Samenzelle innerhalb oder außerhalb des weiblichen Körpers zusammenzubringen. Der Begriff „künstlich“ bezieht sich dabei auf die medizinische Hilfestellung und die Tatsache, dass die Zeugung vom  natürlichen Geschlechtsakt losgelöst ist. Alternativ kannst du auch den Begriff der assistierten Reproduktion verwenden.

Welche Krankenkasse übernimmt die künstliche Befruchtung zu 100%?

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Künstliche Befruchtung: IUI

Bei der Intrauterinen Insemination (kurz IUI oder Samenübertragung) wir das aufbereitete Sperma des Mannes mit Hilfe eines flexiblen Katheters in die Gebärmutter der Frau gespritzt. Oftmals erfolgt im Vorfeld eine Hormonbehandlung, um ein Heranreifen von mehreren Eizellen zu gewährleisten. In der Medizin spricht man von einer homologen Insemination, wenn hierzu das Sperma des eigenen Partners verwendet werden kann. Benötigt ein Paar das Sperma von einem Samenspender, spricht man von einer heterologen (donogenen) Insemination. Die IUI ist die in der Reproduktionsmedizin am häufigsten eingesetzte Methode der künstlichen Befruchtung.

Voraussetzungen für eine IUI

Die Insemination (IUI) wird gerne dann eingesetzt, wenn beim Mann ein eingeschränktes Spermiogramm festgestellt wurde. Für die Bewertung gibt es Kriterien, ab welcher Qualität des Spermas eine IUI und ab welcher Qualität eine IVF oder ICSI durchgeführt werden sollte. Je schlechter das Spermiogramm, desto mehr Hilfe brauchen die Spermien, um in die Nähe oder in  die Eizelle zu gelangen.

Die Samenübertragung wird auch dann angewandt, wenn Paare mit idiopathischer Sterilität Hilfe in einer Kinderwunschklinik suchen. Idiopathische Sterilität bedeutet, dass bei dem Paar kein medizinischer Grund für den unerfüllten Kinderwunsch gefunden werden konnte. Die IUI stellt dann einen der ersten Versuche dar, um diese unerklärte Unfruchtbarkeit zu behandeln.

Schließlich kommt die Insemination bei Single Frauen oder auch lesbischen Paaren zum Einsatz, die sich für die Verwendung von Kryosperma aus einer Samenbank entschieden haben. Zwar gibt es auch die Möglichkeit der privaten Samenspende, viele Frauen und Paare bevorzugen aber eine Insemination unter ärztlicher Kontrolle.

IVF

IVF steht für In vitro Fertilisation und ist eine weitere Methode der künstlichen Befruchtung. Dabei bedeutet IVF wörtlich übersetzt Befruchtung im Glas. Die Befruchtung der Eizelle findet nicht im Körper der Frau statt, vielmehr geschieht sie in einer Petrischale im Labor eines Kinderwunschzentrums. Bei einer IVF findet die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle wie bei einer  natürlichen Befruchtung ohne Hilfe von außen statt. Nur der Ort, an dem die Befruchtung stattfindet,  ist nicht der Eileiter der Frau.

Voraussetzungen für eine IVF

Ursprünglich wurde die IVF zur Behandlung von Frauen entwickelt, für die aufgrund einer tubaren Sterilität (gestörte Funktion der Eileiter) eine Befruchtung auf natürlichem Wege nicht möglich war. Denn für eine erfolgreiche Befruchtung ist es notwendig, dass Ei- und Samenzelle zusammentreffen können. Hierbei muss nicht unbedingt ein kompletter Verschluss beider Eileiter vorliegen, vielmehr reicht auch eine Endometriose oder Verwachsungen im Beckenbereich aus, um die Funktion der Eileiter massiv zu beeinträchtigen.

Häufig gibt es auch nur den Verdacht auf eine Störung dieser Eileiterfunktion, wenn andere Behandlungsansätze wie beispielsweise mehrere Zyklen mit intrauteriner Insemination zu keiner Schwangerschaft geführt haben. Weitere Indikationen für eine IVF können eine eingeschränkte Fruchtbarkeit des Mannes,  eine idiopathische Sterilität, Verlust der Eileiter, Entzündungen, eine Sterilisation, Endometriose und PCOS sein.

ICSI

Die Abkürzung ICSI steht für Intrazytoplasmatische Spermieninjektion. Die Befruchtung erfolgt nach vorhergehender Hormonbehandlung und Punktion der Eizellen durch ein Einspritzen des Spermiums in die Eizelle. Dieser Vorgang wird von einem Biologen im Labor assistiert. Die ICSI gehört ebenfalls zu einer der am häufigsten eingesetzten Methoden in der Reproduktionsmedizin. Nach der Befruchtung der Eizelle und den ersten Zellteilungen wird der Embryo zurück in die Gebärmutter der Frau transferiert.

Voraussetzungen für eine ICSI

Gerade Paaren mit einer sehr stark eingeschränkten Spermienqualität bietet die ICSI eine Chance, um schwanger zu werden. Aber auch eine schlechte Befruchtungsrate während eines vorangegangenen IVF Zyklus kann als Grund für die Durchführung einer ICSI angeführt werden.

Künstliche Befruchtung & die Chancen

Alle Methoden der Reproduktionsmedizin haben eines gemeinsam: Sie sind aufwendig, teuer und mit vielen körperlichen und seelischen Strapazen verbunden. Deshalb stellt sich sofort die Frage nach den Erfolgsraten der IVF, ICSI und IUI. Hierzu kann ich dir meinen Artikel Schwangerschaftswahrscheinlichkeit und Geburt bei IVF empfehlen.

Generell gilt, dass die Erfolgsaussichten in hohem Maße vom Alter der Frau, der bestehenden Fruchtbarkeitsstörung und der Anzahl der transferierten Embryonen abhängig sind. Du kannst genaue Zahlen zum Thema künstliche Befruchtung dem Deutschen IVF-Register entnehmen. Seit 1992 werden die von vielen deutschen Kinderwunschkliniken gelieferten Daten in einem Jahrbuch des Deutschen IVF-Registers dargestellt.

Künstliche Befruchtung: Kosten

Beim Thema Kosten einer IVF Behandlung muss man zwischen gesetzlich versicherten und privat versicherten Paaren unterscheiden.

Behandlungskosten gesetzlich versicherte Paare

Für Patienten, die Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sind, gilt derzeit, dass 50% der Kosten der Behandlung, der Medikamente und Hormonpräparate von der Krankenlasse übernommen werden. Die anderen 50 % müssen von den betroffenen Paaren selbst gezahlt werden.

Folgende Voraussetzungen sind für eine Kostenübernahme notwendig:

  • Das Paar ist miteinander verheiratet
  • Die Frau ist zwischen 25 und 40 Jahre alt
  • Der Mann ist zwischen 25 und 50 Jahre alt
  • Weder Frau noch Mann haben eine Sterilisation durchführen lassen
  • Es wird kein Spendersamen verwendet

Des Weiteren ist die Zahl der Behandlungszyklen begrenzt, für welche die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten zur Hälfte übernehmen.

So übernimmt sie anteilig die Kosten für maximal:

  • 8 Inseminationszyklen ohne hormonelle Stimulation / Spontanzyklus oder
  • 3 Inseminationszyklen mit hormoneller Stimulation oder
  • 3 IVF-/ICSI-Behandlungszyklen

Du kannst die Richtlinien über ärtzliche Maßnahmen zur künstlichen Befruchtung hier nachlesen. Vor Beginn der Behandlung muss ein schriftlicher Antrag bei der Krankenkasse gestellt werden.

Behandlungskosten privat versicherte Paare

Privat versicherte Patienten bekommen in der Regel sämtliche Kosten erstattet, wenn der Partner, auf dessen Erkrankung die Infertilität zurückzuführen ist, privat versichert ist. Die private Krankenkasse übernimmt in der Regel dann alle Kosten für eine Kinderwunschbehandlung bei Ihrem Versicherten, wenn zusätzlich

  • beide Partner miteinander verheiratet sind.
  • bei keinem der Ehepartner eine Sterilisation durchgeführt wurde.
  • bei der Frau bei einem Alter von 40 Jahren und älter  die Chance auf eine Schwangerschaft größer als 15 % beträgt.

Das Einfrieren von Eizellen sowie der Transfer von kryokonservierten Embryonen müssen grundsätzlich selbst bezahlt werden.

 Ablauf einer künstlichen Befruchtung

Bei einer IUI, IVF oder einer ICSI erfolgt sehr häufig eine Hormonbehandlung, die die Eierstöcke dazu anregt, mehrere Eibläschen gleichzeitig reifen zu lassen. Für die Stimulation werden Eiweißhormone verwendet, die normalerweise in der Hirnanhangsdrüse gebildet werden und die die Funktion der Eierstöcke regulieren.

Neben der Stimulation der Eierstöcke ist es im Behandlungsverlauf notwendig, dass ein vorzeitiger Eisprung verhindert wird. Hierzu werden Medikamente (sogenannte GnRH-Analoga) eingesetzt. Je nach Behandlungsprotokoll werden diese Präparate zu Verhinderung des vorzeitigen Eisprungs entweder vor Beginn der Stimulation (sogenannte Down Regulation im langen Protokoll) oder nach einigen Tagen der Stimulation  (im kurzen Protokoll) angewendet. Welches Behandlungsprotokoll bei dir eingesetzt wird legt dein behandelnder Doc nach einer umfassenden Anamnese und sehr genauen Untersuchung fest.

Die Stimulation der Eierstöcke dauert meistens zwischen 8 und 13 Tagen. Nach dieser Zeit erfolgt eine Injektion des Hormons hCG, welches zu einer abschließenden Ausreifung der Eizellen führt. 35 bis 37 Stunden nach dieser Injektion werden die Eizellen im Rahmen einer Punktion von der Scheide aus entnommen. Diese Punktion erfolgt nur bei einer IVF und einer ICSI, bei einer IUI erfolgt der Eisprung und die Befruchtung im Körper der Frau.

Da die Punktion schmerzhaft sein kann, wird sie oft unter Narkose durchgeführt. Trotz dieser Narkose  ist eine Eizellpunktion ein ambulanter Eingriff und die Patientin kann das Kinderwunschzentrum wenige Stunden nach der Durchführung wieder verlassen.

Die Befruchtung im Labor

Die Befruchtung der Eizellen erfolgt einige Stunden nach der Eizellentnahme. Bei nicht zu schlechter Spermienqualität werden hierzu Ei- und Samenzellen im Labor zusammengebracht. Wie bei einer natürlichen Empfängnis erfolgt die Befruchtung dadurch, dass sich einzelne Samenzellen an die Eizelle binden, eine Samenzelle in das Ovum eindringt und sie befruchtet.

Eizelle eingespritzt“ src=“https://www.kindeshalb.de/wp-content/uploads/2016/05/IVF-kindeshalb.de_.jpg“ alt=“ICSI das Spermium wird in die Eizelle eingespritzt“ width=“596″ height=“492″ /> ICSI das Spermium wird in die Eizelle eingespritzt

Ist die Samenqualität nicht gut oder klappt die künstliche Befruchtung auf diesem Wege nicht, muss eine ICSI durchgeführt werden. Dabei werden unter dem Mikroskop einzelne Samenzellen ausgesucht und mit einer sehr feinen Injektionsnadel in die Eizellen eingespritzt. Am Tag nach der künstlichen Befruchtung wird das Ergebnis zum ersten Mal kontrolliert. Dabei wird untersucht, bei wie vielen Eizellen sich zwei Vorkerne gebildet haben. Je nach Absprache mit dem Paar werden dann eine, zwei oder drei Eizellen im Brutschrank weiterkultiviert. Diese Eizellen im Vorkernstadium entwickeln sich dort zu Embryonen weiter. Die übrigen Eizellen im Vorkernstadium können auf Wunsch des Paares in flüssigem Stickstoff eingefroren werden. Diese Kryokonservierung ermöglicht dem Paar diese Eizellen zu einem späteren Zeitpunkt auftauen und weiterkultivieren zu lassen. Verzichtet ein Paar auf eine Kryokonservierung müssen nach dem Gesetz alle übrigen Eizellen verworfen werden.

Transfer: Die Übertragung der Embryonen

3 bis 5 Tage nach der Befruchtung der Eizellen werden die Embryonen in die Gebärmutter zurückgesetzt. Auch hierbei handelt es sich um einen ambulanten Eingriff, für den keine Narkose notwendig ist. Der Transfer der Embryonen in die Gebärmutter ist nicht oder nur mit sehr geringen Schmerzen verbunden. Dabei überträgt der Arzt die Embryonen mithilfe eines sehr dünnen und biegsamen Schlauchs durch die Scheide in die Gebärmutter.

In der Zeit nach der Eizellentnahme verordnet der Arzt Gelbkörperhormone, die in die Scheide eingeführt werden. Manchmal erfolgt auch noch eine Injektion, um die Gelbkörperfunktion noch mehr zu unterstützen. 10 bis 12 Tage nach dem Transfer der Embryonen in die Gebärmutter kann durch eine  Blutuntersuchung überprüft werden, ob eine Schwangerschaft eingetreten ist. Viele Frauen halten diese lange Ungewissheit nicht aus und testen vorher zu Hause mit einem Schwangerschaftsfrühtest.

Künstliche Befruchtung: Erfahrungen

Das Feld der Erfahrungen von Paaren mit der Reproduktionsmedizin ist weit und ganz individuell verschieden. Es hängt eng mit einer Reihe von Voraussetzungen wie beispielsweise den vorliegenden Fertilitätseinschränkungen, dem Umgang des Paares mit Frustration und Stress, der Beziehung zum behandelnden Arzt und nicht zuletzt vom Erfolg der Behandlung ab. Ich persönlich habe mit Hilfe der ICSI Methode unsere Kinder bekommen. Auch wenn ich im Rückblick die Behandlung als sehr anstrengend und nervenaufreibend empfunden habe, überwiegt die Dankbarkeit und das Gefühl, dass unsere Entscheidung pro Reproduktionsmedizin richtig war.

Einen weiteren Erfahrungsbericht von Kirsten und ihrer IVF kannst du hier nachlesen:

ICSI Erfahrungen: Kirstens Kiwu Tagebuch Teil 1

Wenn du weitere Erfahrungsberichte suchst, wirst du sicherlich im Internet in den verschiedenen Foren und Gruppen fündig. Es bleibt, dass dein Weg ähnlich aussehen kann, aber nicht muss. Und es liegt an dir, dich für oder gegen eine Behandlung zu entscheiden.

Bei Fragen oder Anmerkungen melde dich gerne.

Herzliche Grüße

Silke

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Literatur:

Assisted Reproductive Technologies: A Guide for Patients. American Society of Reproductive Medicine. Accessed online July 24, 2011.

Risks of In Vitro Fertilization (IVF) Patient Fact Sheet. American Society of Reproductive Medicine. Accessed online July 24, 2011.

Künstliche Befruchtung: Alles zu Ablauf, Erfolgsquote, PreisSilke2024-02-18T20:11:57+02:00

In vitro Maturation: Verfahren, Erfolgsaussichten, Kosten

Du hast bestimmt schon von einer IVF oder von einer ICSI gehört, doch was ist eine In vitro Maturation? Eine In vitro Maturation ist eine alternative Behandlungsmethode in  der Reproduktionsmedizin, die es ermöglicht ohne vorherige Hormonstimulation unreife Eizellen zu gewinnen. Im Folgenden habe ich für Dich genaue Informationen zum Verfahren, den Chancen und Risiken, den Erfolgsaussichten und den Kosten zusammengetragen.

Was bedeutet In vitro Maturation?

Der Begriff In-vitro-Maturation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt Eizellreifung im Reagenzglas.

Und damit ist eine Beschreibung dieser Methode direkt im Namen enthalten:

Bei einer IVM werden der Frau unreife Eizellen entnommen, die anschließend im Reagenzglas mit Hilfe einer speziellen Nährlösung nachreifen können.

Diese Vorgehensweise scheint auf den ersten Blick für Frauen mit Kinderwunsch sehr attraktiv zu sein.

Im Gegensatz zu einer IVF benötigt man für  eine IVM keine hochdosiertes Hormonstimulation.

Denn während eine IVF das Ziel verfolgt mehrere reife Eizellen aus dem Eierstock zu gewinnen, konzentriert sich die IVM auf die Gewinnung von unreifen Eizellen.

Vorteile einer IVM

Die Vorteile liegen damit sofort auf der Hand.

Eine IVM eröffnet die Chance die belastende Hormonbehandlung einer künstlichen Befruchtung zu umgehen.

Denn diese Hormonbehandlung vor einer IVF oder einer ICSI ist nicht nur unangenehm und aufwendig.

Sie ist oftmals mit Nebenwirkungen verbunden.

Durch die Gabe von Hormonen kann es beispielsweise zu einem ovariellen Überstimulationssyndrom (OHSS) kommen.

Je nach Schweregrad dieses OHSS bedeutet dies für die Frau eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung.

Besonders für Frauen mit PCO-Syndrom kann ein OHSS zu lebensgefährlichen Embolien und Thrombosen führen.

Weiterhin können sich viele Frauen (und ich will mich hier deutlich mit einschließen) nur sehr schwer mit dem  massiven Eingriff in den eigenen Hormonhaushalt arrangieren.

Denn es ist bis heute unklar, welche Langzeitfolgen diese Hormontherapie mit sich bringt.

Zwar konnten Studien eher kein erhöhtes Risiko beispielsweise für Brustkrebs aufzeigen.

Eine Sicherheit gibt es allerdings nicht.

Eine IVM stellt daher eine wirkliche Alternative zur IVF oder ICSI dar, um sich nicht diesen möglichen Neben- und Nachwirkungen einer Hormontherapie aussetzen zu müssen.

Darüber hinaus eröffnet eine IVM Frauen mit einer Krebserkrankung die Möglichkeit, ihren Kinderwunsch Wirklichkeit werden zu lassen.

Unreife Eizellen können vor einer Strahlen- oder Chemotherapie entnommen, eingefroren und nach Beendigung der Krebstherapie im Reagenzglas weiter stimuliert werden.

Wie läuft eine In vitro Maturation ab?

Bei einer In vitro Maturation werden die unreifen Eizellen bereits am 8. bis 10. Tag nach der beginnenden Monatsblutung entnommen.

Zur weiteren Reifung werden diese im Reagenzglas  innerhalb von 24 bis 48 Stunden mit den Hormonen FSH (follikelstimulierendes Hormon) und hCG (humanes Choriongonadotropin) stimuliert.

Sobald die Eizellen reif sind, erfolgt die Befruchtung mit den Samenzellen des Mannes und im Stadium als Embryonen ein Transfer in die Gebärmutter der Frau.

Diese Vorgänge nach dem Abschluss der Eizellreifung entsprechen denen der herkömmlichen IVF und ICSI Behandlung.

Nachteile einer In-vitro Maturation

Du ahnst es vielleicht schon.

Eine IVM hat auch erhebliche Nachteile:

  • Niedrigere Schwangerschaftsraten als bei den herkömmlichen Methoden einer IVF oder ICSI Behandlung
  • Höhere Kosten pro Schwangerschaft
  • Hoher technischer Aufwand für die Punktion
  • Unklarheit über fetale Risiken und Zahl der gesunden Geburten nach IVM
  • Viele offene Fragen und noch geringes Zahlenmaterial aus vorliegenden Studien

Aus all diesen Gründen ist die In vitro Maturation als experimentelles Verfahren zu bewerten.

Sie konnte sich bis heute nicht in der klinischen Praxis durchsetzen.

Und es bedarf sicherlich noch einen längeren Weg der systematischen Weiterentwicklung.

Auch die Grundlagen der Eizellereifung müssen weiter untersucht und optimiert werden.

Allerdings  wurden schon über 400 Kinder mit Hilfe einer IVM gesund geboren.

Und dies lässt doch Hoffnung aufkommen.

Neue Studien geben Hoffnung  

Unter der Leitung von Robert Gilchrist aus Australien gelang es einem Team von Wissenschaftlern die Methode der IVM zu verbessern.

Durch Zusätze eines speziellen Wachstumsfaktors (Cumulin) zum Kulturmedium und durch Kombination mit weiteren Signalstoffen konnte die Eizellqualität und spätere Embryonalentwicklung signifikant verbessert werden.

Du kannst die vorab veröffentlichten Ergebnisse der Studie hier nachlesen.

Zur Zeit laufen klinische Studien, um die Erfolge dieser verbesserten Form der IVM weiter zu testen.

Kosten einer IVM

Abschließend  ein Wort zu den Kosten.

Leider wird eine IVM Behandlung nicht von den Krankenkassen übernommen.

Zwar sind die Kosten für Ultraschall, Blutentnahmen, Eizellpunktion, Narkose Laborkosten und Medikamente eher geringer als bei einer IVF oder ICSI Behandlung.

Allerdings bedarf es insgesamt oft mehrere Behandlungszyklen, um eine intakte Schwangerschaft zu erreichen.

Meine Internetrecherche hat Kostenangaben pro Versuch von ca. 600 bis 1500 Euro ergeben.

Die Kosten für Medikamente werden mit 80 bis 110 Euro beziffert.

Wer Erfahrungen oder konkretere Zahlen hat, mag sich bitte bei mir melden.

Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass die IVM zukünftig zu einer etablierten Behandlungsmethode von Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch werden wird.

Dies wäre mehr als wünschenswert, da es den Frauen eine hochdosierte Hormontherapie ersparen würde.

 

Literatur:

Mottershead DG, Sugimura S, Al-Musawi SL, Li JJ, Richani D, White MA, Martin GA, Trotta AP, Ritter LJ, Shi J, Mueller TD, Harrison CA, Gilchrist RB
Cumulin, an Oocyte-secreted Heterodimer of the Transforming Growth Factor-β Family, Is a Potent Activator of Granulosa Cells and Improves Oocyte Quality.
J Biol Chem. 2015 Sep 25;290(39):24007-20. doi: 10.1074/jbc.M115.671487. Epub 2015 Aug 8.

Foto: Bigstock.com – © gualtiero boffi

In vitro Maturation: Verfahren, Erfolgsaussichten, KostenSilke2021-04-07T22:06:29+02:00

Künstliche Befruchtung: 3 Schritte für das richtige Mindset

Künstliche Befruchtung und das richtige Mindset?

Es hat lange gedauert bis ich verstanden habe, wie wichtig das richtige Mindset für den Erfolg einer künstlichen Befruchtung ist.

Ohne das richtige Mindset vor und während der Behandlung wird der Weg der künstlichen Befruchtung extrem anstrengend für Dich.

Es besteht die Gefahr, dass Du aufgibst bevor Du Erfolg hast.

Mindset ist einer dieser modernen Begriffe, dem man im Berufsleben gerne begegnet.

Das richtige Mindset ist aber auch bei unerfülltem Kinderwunsch und der Entscheidung für eine künstliche Befruchtung sehr wichtig.

Denn es geht um die richtige Einstellung, Deine Einstellung!

Eine künstliche Befruchtung ist körperlich und psychisch sehr belastend.

Neben unzähligen Terminen für die Behandlung fahren Deine Gefühle Achterbahn.

Hoffnung und Zuversicht, aber auch Zweifel und Unsicherheit wechseln sich ab.

Dein Lebenskonzept wackelt.

Es ist völlig unklar, ob Du ein eigenes Kind bekommen wirst.

Umso wichtiger ist Deine Einstellung zur künstlichen Befruchtung und ihrem Ausgang.

Deinem richtigen Mindset!

Deshalb will ich mit Dir an Deinem Mindset arbeiten.

Hier kommen 3 Schritte für das richtige Mindset.

Stell Dein ungeborenes Kind in den Mittelpunkt

Dein Kind steht im Mittelpunkt und das ohne wenn und aber!

Alles andere ist Beiwerk.

Denk Dich hin zu Deinem Kind und lass die Hoffnung zu.

Du brauchst die Hoffnung, um bald „guter Hoffnung“ zu sein.

Stell Dir vor, eines Tages mit einem wunderschönen dicken Bauch durchs Leben zu geben.

Deinem dicken Bauch, in dem Dein Baby wohnt!

Deine Hoffnung wird sich in Sehnsucht nach Deinem Kind verwandeln.

Und diese Sehnsucht wird Dich durch die Behandlung und alle Anstrengungen tragen.

Sie wird Dich mit der erforderlichen Kraft ausstatten und Dich auch dann durchhalten lassen, wenn der Weg zu Deinem Kind holprig wird und nicht alles rund läuft.

Werde Dir bewusst, dass Du scheitern kannst!

Du musst wissen, dass der Versuch einer künstlichen Befruchtung scheitern kann.

Nur ein Teil der Paare, die den Weg der künstlichen Befruchtung gehen, haben direkt beim ersten Versuch Erfolg.

Mach Dir klar, dass eine künstliche Befruchtung auch mit einem negativen Schwangerschaftstest enden kann.

Allerdings bist Du damit keine Versagerin. Mach Dir auch das klar!

Misserfolge gehören zum Leben dazu.

Lass Dich davon nicht von Deinem Ziel ablenken oder aufhalten.

Vielmehr lenke den Blick immer wieder zurück auf Dein Ziel und ziehe aus der Sehnsucht nach Deinem Kind die Kraft, um nach einem Misserfolg neue Kraft und Energie zu tanken.

Du musst bereit sein, in Dein Kind zu investieren

Niemand kann Dir sagen, ob eine künstliche Befruchtung zum Erfolg führen wird.

Niemand kann Dir eine Garantie für eine intakte Schwangerschaft geben.

Und niemand kann Dir versprechen, dass der Aufwand einer künstlichen Befruchtung, die Gefühlsachterbahn und das ganze Geld gut investiert sind.

Du musst bereit sein, in Dein Kind zu investieren.

Bereits jetzt, vor seiner Zeugung und Geburt.

Und das trotz all Deiner Zweifel, Ängste und Sorgen.

Ich weiß: Viele bekommen gewollt oder ungewollt „einfach nebenbei“ ihre Kinder.

Und meine Aufforderung ist wirklich sehr viel verlangt.

Aber alles Jammern, Grübeln und Zaudern hilft hier nicht weiter.

Schau auf Dich und Deinen Weg!

Und geh trotz aller Hindernisse Deinen Weg zu Deinem Kind.

Das richtige Mindset ist Deine freie Entscheidung Dich voll und ganz auf Dein Kind zu konzentrieren.

Damit werden Dir die Kräfte und das Durchhaltevermögen zuwachsen, die Du für die künstliche Befruchtung brauchst.

Hast Du Dich für künstliche Befruchtung entschieden?

Wie sieht Dein Mindset aus?

Herzliche Grüße

Silke

 

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