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Was bedeutet brauner Ausfluss in der Unterwäsche, auf dem Toilettenpapier oder nach der Periode? Musst du dir Sorgen machen? In diesem Artikel erfährst du, was es mit braunem Ausfluss genau auf sich hat.

Brauner, gelber & weißer Ausfluss

Fast jede Frau hat schon mal braunen Ausfluss in ihrer Unterwäsche entdeckt.

Je nachdem wann er im Zyklus auftaucht und ob du zur Zeit Kinderwunsch hast oder verhütest, kann dich das unterschiedlich stark beschäftigen.

Zunächst direkt vorne weg: Generell ist Ausfluss nichts Außergewöhnliches oder Besorgniserregendes!

Du kennst bestimmt den regelmäßig wiederkehrenden Ausfluss von Zervixschleim, der sich im Zyklusverlauf in Aussehen, und Konsistenz verändert. Dieser ist manchmal farblos & weiß und dann eher durchsichtig und spinnbar oder gelblich und dickflüssig.

Das ist komplett normal. Der Scheidenausfluss wird von Drüsen am Gebärmutterhals gebildet und schützt und reinigt diese Körperregion.

Brauner Ausfluss ohne Periode

Gerade während des Eisprungs und den damit verbundenen hormonellen Veränderungen, kann ein brauner Ausfluss auftreten.

Das ist ganz normal, da der Östrogenspiegel ansteigt und so die Freigabe der Eizelle aus den Eierstöcken ausgelöst wird.

Auch vor oder nach der Periode ist ein brauner Ausfluss völlig normal.

Brauner Ausfluss ist Zervixschleim, der mit altem Blut vermischt und damit bräunlich gefärbt ist.

Bitte merke dir:

Blut, das im Körper altert, wird braun. Frisches Blut dagegen ist hellrot.

Dein Körper versucht dieses alte, im Körper verbliebene Blut nach draußen zu befördern.

Deshalb entsteht manchmal ein brauner Ausfluss z.B. nach dem Sex oder nach einer gynäkologischen Untersuchung.

Brauner Ausfluss muss also nicht Ausdruck einer Erkrankung sein!

Solange du keine anderen Symptome wie Juckreiz, unangenehmer Geruch oder Schmerzen verspürst, ist sehr wahrscheinlich alles im grünen Bereich.

Erst wenn du diese zusätzlichen Veränderungen wahrnimmst solltest du definitiv deinen Frauenarzt aufsuchen.

Nützliche Artikel: 

Brauner Ausfluss vor der Periode

Für viele Frauen beginnt ihre Periode mit einem bräunlichen Ausfluss, der oft auch als Schmierblutung bezeichnet wird.

Diese Schmierblutung ist völlig normal, kann aber, wenn sie häufiger auftritt auch ein Zeichen für eine Gelbkörperschwäche sein.

Deshalb halte schriftlich fest, wie häufig, wann genau im Zyklus und wie lange du braunen Ausfluss vor der Periode hast und spreche deinen Frauenarzt bei deinem nächsten Termin darauf an.

Brauner Ausfluss kann auch ein frühes Schwangerschaftsanzeichen sein.

Bitte führe einen Schwangerschaftstest durch und wiederhole diesen nach 3 bis 4 Tagen.

Brauner Ausfluss: Schwanger?

Auch um den Eisprung herum kann es zu braunem oder rötlichem Ausfluss kommen.

Zu diesem Zeitpunkt hat sich deine Gebärmutterschleimhaut unter dem Einfluss des hohen Östrogenspiegels in der ersten Zyklushälfte aufgebaut.

Leichte Schmierblutungen können darauf hinweisen, dass dein Progesteronspiegel noch nicht die ideale Höhe erreicht hat, um die weitere Reifung und Verdickung der Schleimhaut in deiner Gebärmutter zu veranlassen und braunes Spotting zu verhindern.

Brauner Ausfluss ist damit eine Auswirkung der Hormonveränderungen während des Eisprungs.

Ob es die Einnistungsblutung oder den Einnistungsschmerz tatsächlich gibt, ist bis heute nicht sicher nachgewiesen.

Vielmehr lässt sich sagen, dass es leider keine Unterscheidungsmöglichkeit gibt, ob der braune Ausfluss ein Anzeichen für die gerade stattfindende Einnistung, die bevorstehende Menstruation oder für eine kleine Blutung nach dem Geschlechtsverkehr ist.

Brauner Ausfluss nach der Periode

Es kommt vor, dass die Periode nicht nur mit braunem Ausfluss beginnt, sondern auch endet.

Die Menstruation wird gegen Ende schwächer und wandelt sich von hellrotem, frischem Blut zu braunem Ausfluss und stoppt schließlich ganz.

Mach dir bitte keine Sorgen, auch das ist komplett normal.

Sollte der braune Ausfluss jedoch nicht aufhören oder von anderen Beschwerden begleitet sein, bespreche dich bitte unbedingt mit deinem behandelnden Frauenarzt.

Brauner Ausfluss & Wechseljahre

Brauner Ausfluss in Kombination mit Hitzewallungen, Schlaflosigkeit oder auch Stimmungsschwankungen kann ein Anzeichen für die Menopause sein.

Weitere Ursachen für braunen Ausfluss

Es gibt weitere Ursachen für braunen Ausfluss:

  • Reizung / kleine Verletzung am Gebärmutterhals: Intensiver Sex oder eine gynäkologische Untersuchung können eine braune Schmierblutung auslösen.
  • Beckenentzündung: Eine bakterielle Infektion, die z.B. beim Sex  übertragen wird und durch Schmerzen im Unterbauch begleitet sein kann.
  • Eierstockzyste: Mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum an deinen Eierstöcken, die oft auch ein Druck- oder Schmerzgefühl auslösen kann.
  • PCO: Das Polyzystische Ovarialsyndrom ist leider mit einer Vielfalt an Symptomen verbunden. Neben braunem Spotting  können auch Gewichtszunahme, Haarwachstum oder unregelmäßigen Monatsblutungen dazugehören.
  • Gebärmutterhalskrebs: Selten! Nur 0,7 Prozent der Frauen bekommen ihn. Er tritt oft mit weiteren Problemen wie z.B. Schmerzen und Blutungen beim Sex oder auch Blutungen zwischen den Perioden auf.

Mein Fazit zu braunem Ausfluss

Gelegentlich vorkommender brauner Ausfluss ist normal und jede Frau kennt und hat ihn.

Sollte er bei dir von anderen Beschwerden begleitet sein und regelmäßig vorkommen, suche bitte das Gespräch mit deinem Frauenarzt.

Es macht Sinn, dass du dir einen Kalender oder eine Zyklusapp zulegst, in dem du neben deiner Periode auch den bräunlichen Ausfluss und weitere Beschwerden festhältst.

Damit kannst du detailliert verfolgen, ob es Wiederholungen gibt und bei Bedarf deinem Arzt alle Daten vorlegen.

Bei Fragen melde dich gerne.

Herzliche Grüße

Silke

Literatur zum Thema brauner Ausfluss

  • Steffen, A. (Hrsg.): Die Schwangerschaft: Was muss ich alles beachten? 2014.
  • Weyersthal, T. und Stauber, M. (Hrsg.): Duale Reihe Gynäkologie. 4. Auflage. Stuttgart 2013.
  • Becherer, E. und Schindler, A., E. (Hrsg.): Endometriose: Ganzheitlich verstehen und behandeln. 3. Auflage. Stuttgart 2017.
  • Wolf, M. und Stute P. (Hrsg.): Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Stuttgart 2013.

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