Kennst du diese Situation? Du befindest dich gerade in der Warteschleife zwischen Eisprung und der nächster Periodenblutung oder aber in den ersten Wochen deiner Schwangerschaft und dann passiert es: Du wirst krank und bekommst z.B. eine dicke Erkältung oder heftige Kopfschmerzen. Sind Medikamente wie z.B. Schmerzmittel erlaubt und wenn ja, welche? In diesem Artikel möchte ich dir das Portal embryotox.de vorstellen, das dir fachkundige Informationen und Beratung zur Verträglichkeit von Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit kostenlos zur Verfügung stellt.
Medikamente in der Schwangerschaft
Embryotox ist ein Beratungszentrum der Charite-Universitätsmedizin Berlin, das mithilfe seiner Webseite embryotox.de unabhängige Informationen und Beratung zur Verträglichkeit der wichtigsten Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit anbietet.
Die Beratung ist kostenlos und steht sowohl Ärzten als auch anderen im Gesundheitswesen tätigen Berufsgruppen, aber auch Laien zur Verfügung.
Du kannst auf Embryotox auch Hilfestellung zur Behandlung von häufig vorkommenden Krankheiten während der Schwangerschaft und Stillzeit erhalten.
Alle Informationen beruhen auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Sehr positiv finde ich, dass das Angebot durch finanzielle Mittel des Bundesministeriums für Gesundheit und von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit finanziert wird. Weder große Pharmakonzerne noch andere Interessengruppen scheinen involviert zu sein.
Beachte bitte vor jeglicher Medikamenteneinnahme Rücksprache mit deinem Arzt zu halten. Embryotox bietet nur eine erste Information, die das Gespräch mit deinem Arzt nicht ersetzen kann.
Embryotox: Anwendung
Embryotox ist eine Informations- und Beratungsportal, auf dem du nach konkreten Arzneimitteln suchen kannst. Du erhälst aktuelle Informationen darüber, ob diese in der Schwangerschaft und während der Stillzeit erlaubt und empfehlenswert sind.
Du kannst ganz gezielt nach einem bestimmten Medikament oder Wirkstoff suchen und deren Unbedenklichkeit während deiner Schwangerschaft und Stillzeit überprüfen.
Dazu klickst du im Onlineportal embryotox.de auf den Reiter „Arzneimittel Informationen“ und gibst dann den Produktnamen des Medikamentes (z.B. Aspirin) oder alternativ dessen Wirkstoff (z. B. Acetylsalicylsäure) in das Suchfeld ein.
Nachdem du auf „Seite aufrufen“ geklickt hast, erscheint eine Informationsseite, die dir alle wichtigen Infos zu diesem Präparat oder dem Wirkstoff an die Hand gibt.
Zudem gibt es eine Auflistung der Erfahrungen mit diesem Präparat oder Wirkstoff und Empfehlungen zur Einnahme in der Schwangerschaft und Stillzeit. Die verwendete Sprache ist einfach und deshalb auch für Menschen ohne medizinischen Ausbildung gut verständlich.
Auch die Suche nach bestimmten Erkrankungen während der Schwangerschaft ist auf Embryotox mehr als leicht.
Unter dem Reiter „Erkrankungen“ kannst du bestimmte Krankheiten auswählen und dir die Besonderheiten einer Therapie während der Schwangerschaft und Stillzeit anzeigen lassen.
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Beratung für Schwangere
Wer nach dem Studium dieser Informationen noch Fragen hat kann auf das Beratungsangebot von Embryotox zurückgreifen.
Dazu bietet das Portal einen Fragenbogen für Schwangere an, in den Einzelheiten zur Schwangerschaft, vorliegende Erkrankungen und die verwendeten Medikamente eingetragen werden können.
Der Fragebogen kann direkt online auf embryotox.de unter dem Reiter „Fragebogen“ ausgefüllt und abgeschickt werden.
Nachdem du den Fragebogen online oder bei Wunsch auch per Post losgeschickt hast, bekommst du eine individuelle und kostenlose Beratung.
Alternativ kannst auch bei Embryotox anrufen, die genauen Sprechzeiten und die Telefonnummer findest du auf der Webseite.
Leider gibt es aktuell keine Beratung für Laien bei Kinderwunsch und leider auch nicht für Frauen, die Fragen zum Stillen haben.
Dies wäre sicherlich wünschenswert, gleichzeitig ist das Beratungsangebot für Schwangere sehr wertvoll und ich kann es bei Fragen wirklich empfehlen.
Embryotox als App
Embryotox ist auch als kostenlose App für Android und iOS erhältlich:
Embryotox am Beispiel Ibuprofen
Abschließend noch ein Beispiel zur Recherche auf embryotox.de zum Thema Ibuprofen.
Angenommen du hast totale Kopfschmerzen und bist schwanger oder du vermutest schwanger zu sein.
Du möchtest gerne Ibuprofen einnehmen, bist dir aber unsicher und fragst dich, ob du damit deinem Baby eventuell schaden könntest.
Eine kurze Recherche auf Embryotox kann dir weiterhelfen.
Du gibst im Reiter Medikamente den Begriff „Ibuprofen“ ein und bekommst sofort eine Seite mit vielen wichtigen Informationen zu Ibuprofen in der Schwangerschaft angezeigt.
So erfährst du zum Beispiel, dass in den vorliegenden Studien kein Zusammenhang zwischen Ibuprofen und einem erhöhten Fehlbildungsrisiko festgestellt werden konnte.
Vielmehr gehört Ibuprofen in den ersten zwei Dritteln der Schwangerschaft neben Paracetamol zu den Analgetika/Antiphlogistika der Wahl.
Es folgen Empfehlungen bei einer Anwendung von Ibuprofen während der Schwangerschaft und Stillzeit. Zudem bekommst du einen Hinweis auf das Beratungsangebot für noch ungeklärte Fragen.
Genial oder?
Zwar kann das Portal keine ärztliche Beratung ersetzen. Aber Embryotox bietet dir eine erste Orientierung für deine Entscheidung, ob du in diesem Fall Ibuprofen einnehmen kannst oder nicht.
Bitte beachte bei deiner Recherche auf Embryotox auch die Hinweise, Haftungseinschränkungen und Erläuterungen zur Nutzung der Internetseite.
Das Basisrisiko für Schwangere
Abschließend möchte ich auf das sogenannte Basisrisiko hinweisen.
Etwa 15% aller Schwangerschaften enden leider in einer Fehlgeburt und ca. 3 bis 5 von 100 Babys haben bei der Geburt Fehlbildungen.
Diese Zahlen schmerzen sehr, aber es ist wichtig zu wissen, dass viele dieser Fehlgeburten und Fehlbildungen nichts mit einer bestimmten Medikamenteneinnahme zu tun haben.
Bei Fragen melde dich gerne.
Herzliche Grüße
Silke
Quelle zu Embryotox
- Webseite von Embryotox: www.embryotox.de (Abruf: 05.04. 2020)
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Hallo Liebe Silke,
ich habe heute den Fragebogen von embryotox in Anspruch genommen und war leider enttäuscht, alle meine Medikamente, die ich im Bogen angegeben habe, hielt sie für Quatsch und brauche ich nicht, wobei manches äußerst empfohlen ist, für SD-Unterfunktion/Hashimoto und Kinderwunsch.
Liebe Diana,
warum bist du enttäuscht, was war deine Erwartung?
Meines Wissens nach geht es bei Embryotox um die Verträglichkeit von Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit. Ich hatte über Embryotox in meinem Blog geschrieben, weil es meiner Meinung nach ein guter Check ist, um herauszufinden, ob Medikamente, die man einnehmen muss oder will, fürs Baby schädlich sein könnten.
Der Klassiker ist hier immer die Grippe und die Frage, kann ich jetzt Schmerztabletten nehmen oder ein Nasenspray?
Ich weiß jetzt nicht, was Du im Fragebogen angegeben hast, aber offenbar gab es nicht die Rückmeldung, dass das ein oder andere davon „gefährlich“ werden könnte.
Das mit dem Quatsch ist eine andere Sache. Je nachdem, wer Dich beraten hat, hängt so eine Aussage immer sehr stark vom Berufsstand und der Weltanschauung in solchen Dingen ab. Sobald es etwas „alternativer“ wird, halten das z.B. viele Ärzte für Quatsch, während Hebammen oder Homöopathen einen anderen Blick und andere Erfahrungen damit haben.
Ich hoffe, ich konnte halbwegs deutlich machen, was mir zu deiner Erfahrung mit Embryotox durch den Kopf geht?!
Beste Grüße
Silke