Sexuelle Unlust und ungewollte Kinderlosigkeit  sind beides so intime Themen, dass es schwer ist, öffentlich darüber zu sprechen. Trotzdem möchte ich heute darüber schreiben und meine Gedanken dazu in Worte fassen. Ich möchte das Thema aufgreifen, weil mir immer wieder Paare schreiben wie sehr sie unter den negativen Auswirkungen und der zunehmenden Distanz zu ihrem Partner leiden.

Sexuelle Unlust in der Kinderwunschzeit

Wenn ein Paar lange Zeit versucht schwanger zu werden, hat das fast immer Auswirkungen auf das Sexleben.

Viele Paare berichten, dass der gemeinsame Sex vor dem Kinderwunsch leidenschaftlich und mit Freude und Spaß verbunden war.

Das Gefühl der Nähe und Verbundenheit und der Entschluss als Paar durchs Leben zu gehen waren stark und fühlten sich richtig an.

Und die Aussicht auf ein gemeinsames Baby hat diese Gefühle verstärkt.

Auch der Start in die Kinderwunschzeit war euphorisch und voller Vorfreude.

Aber nach vielen Monaten der fest terminierten Sexualität oder von Kinderwunschbehandlungen ist von diesen schönen Gefühlen wenig übrig geblieben. Denn der Leidensdruck und die sexuelle Unlust nehmen von Monat zu Monat zu.

Und ist das wirklich so verwunderlich?

Nein, denn zwischen Temperaturkurven, Hormonstimulation, Hoffnung und tiefsten Enttäuschungen ist kaum Platz für eine Sexualität, die Spaß macht.

„Der unerfüllte Kinderwunsch hat unsere Sexualität komplett verändert“, schreibt mir Lisa in einer E-Mail. Dabei sollte doch gerade das Zeugen eines Kindes pure Freude und nicht eine lästige Pflicht sein. Wie kann ich unsere Sexualität wieder zum Positiven wenden? Wie kann Sex wieder Spaß machen?“

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Unlust & die Ursachen

Wenn Du das Gefühl hast, dass der Kinderwunsch Eurer Sexleben zum Negativen verändert hat, bist Du damit nicht alleine.

Lass uns gemeinsam einen Blick auf die Ursachen werfen.

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Sex & Frustration

Wenn Ihr versucht schwanger zu werden und es klappt einfach nicht wird aus Freude und Lust beim Sex zunehmend Frust und sexuelle Unlust. Der gemeinsame Sex erinnert Dich jedes Mal aufs Neue daran, dass etwas mit Dir und Deinem Körper nicht in Ordnung ist.

Das Einfachste auf der Welt, das was alle anderen offenbar spielend und nebenbei können, klappt bei Dir und Deinem Partner nicht.

Wie viele Stunden sind wir alle in der Schule über das Thema Verhütung aufgeklärt worden? Ungeschützten Sex zu haben bedeutet doch ein Kind zu zeugen oder nicht? Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert.

So wird es uns zumindest von klein auf suggeriert.

Hast Du jemals daran gedacht, dass nicht eine ungeplante Schwangerschaft, sondern Deine Unfruchtbarkeit Dich so unter Stress setzen könnte? Diese Erfahrung ist so extrem frustrierend und sexuelle Unlust ist eine der Folgen.

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Wenn Sex zur lästigen Pflicht wird

Die Entscheidung ein Kind zu bekommen ist mit viel Vorfreude verbunden.

Längst vor der Zeugung entstehen innere Bilder von der zukünftigen Familie, dem gemeinsamen Zusammenleben und der Liebe füreinander.

“Lass uns ein Baby machen!“ Diese Worte markieren den Anfang eines neuen Lebensabschnittes.

Leider ist dieses Bild nach Monaten  des erfolglosen Übens und Probierens zum Ausdruck von Enttäuschung und Misstrauen geworden.

Sex fühlt sich wie eine lästige Pflicht an.

Sex bedeutet eine Aufgabe zu erledigen, um ein anderes Ziel zu erreichen.

Doch dieses Ziel ist in weite Ferne gerückt und der gemeinsame Sex erscheint zunehmend sinnloser und fragwürdiger.

Sex wird zur Hausaufgabe, die erledigt werden muss: In einem festen Zeitfenster und vielleicht sogar vom Arzt verordnet und kontrolliert.

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Unerfüllter Kinderwunsch: Sexuelle Unlust & Scham

Unerfüllter Kinderwunsch und Scham gehören leider oftmals zusammen.

Ich liebe Brené Brown, eine US Professorin für Soziale Arbeit, die in Texas lebt und arbeitet. Kennst Du Ihre TED Talks über Scham und Verletzlichkeit?

Wenn nicht: Schau sie Dir auf YouTube an. Es lohnt sich!

Brené Brown definiert Scham so:

„Scham ist das äußerst schmerzhafte Gefühl bzw. die äußerst schmerzhafte Erfahrung zu glauben, dass wir fehlerhaft sind und deshalb keine Liebe und Zugehörigkeit verdienen.“

Scham ist:

Mit mir stimmt etwas nicht!

Mein Körper weiß nicht, wie das mit dem schwanger werden geht.

Oder ich kann zwar schwanger werden, aber jede Schwangerschaft endet in einer Fehlgeburt. 

Kennst Du diese oder ähnliche Gedanken von Dir selbst? Das ist Scham, die zu noch größerer Unlust im Bett führt.

Denn wie kann ich lustvoll Sex haben, wenn ich ständig das Gefühl habe, dass mit mir und meinem Körper fundamental etwas nicht in Ordnung ist?

Die Scham und Selbstzweifel sind so stark, dass sie verhindern sich zu diesem Thema Hilfe und Austausch zu suchen. Nicht selten klappt auch der Austausch mit dem eigenen Partner über diese Gefühle nicht.

Was kannst Du tun?

Solltest Du selbst betroffen sein, fragst Du Dich bestimmt, wie Du diesen Teufelskreis von Scham und sexueller Unlust durchbrechen kannst.

Wie kannst Du ein erfülltes und glückliches Sexleben mit Deiner Kinderwunschzeit verbinden?

Wie kannst Du wieder mehr Vertrauen in Deinen Körper aufbauen?

Ich arbeite aktuell an einem 2. Teil zu diesem Thema.  Schau bitte zeitnah wieder vorbei!

Herzliche Grüße

Silke

 

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