Heute möchte ich dir alles Wichtige zum Thema weißer Ausfluss aufschreiben. Was hat dieser weißer Ausfluss zu bedeuten und warum verändert er sich im Laufe Deines Zyklus? Macht es einen Unterschied, ob du ihn vor oder nach der Periode oder um den Eisprung herum entdeckst?
Weißfluss
Erstmal ist es wichtig, dass wir die Begriffe klären, denn es gibt verschiedene Arten von Ausfluss.
Normaler Scheidenausfluss, auch als Weißfluss, Leukorrhoe oder als Fluor vaginalis bezeichnet, begleitet jede Frau von der Pubertät bis zu den Wechseljahren.
Die Menge kann von Frau zu Frau stark variieren, bis zu einem Teelöffel voll Leukorrhoe pro Tag ist tatsächlich ganz normal.
Der normale Ausfluss ist milchig-weiß, dünn bis cremig und geruchsneutral.
Rund um den Eisprung verändert sich die Menge, die Farbe und die Konsistenz des Ausflusses.
Der Zervixschleim wird flüssiger, transparent und spinnbar und zeigt damit die fruchtbaren Tage der Frau an.
Wässriger Ausfluss bei sexueller Erregung
Die sogenannte vaginale Lubrikation ((lateinisch für „schlüpfrig machen“) dient als natürliches Gleitmittel beim Sex.
Sie ist ebenfalls ganz normal und entsteht dadurch, dass die Bartholinschen und Skeneschen Drüsen am Scheideneingang eine Gleitflüssigkeit produzieren.
Neben der zusätzlichen Befeuchtung der Scheide hilft die Lubrikation den Spermien dabei schneller in Richtung Eileiter schwimmen zu können.
Krankhafter Ausfluss
Ein krankhafter Ausfluss liegt dann vor, wenn er z.B. mit Juckreiz, üblem Geruch, Fieber, Brennen beim Wasserlassen oder Schmerzen beim Sex verbunden ist.
Die Ursache für diesen veränderten Ausfluss kann häufig eine vaginale Pilzinfektion (Scheidenpilz) oder eine bakterielle Infektion (z.B. Chlamydien-Infektion, Gonokokken) sein, aber auch eine Infektion mit Viren (z.B. Genitalherpes, HPV-Infektion) oder eine andere Erkrankung kann dafür in Frage kommen.
Bitte nimm unbedingt Kontakt zu deinem Frauenarzt auf, um der Ursache für diesen krankhaften Ausfluss auf den Grund zu gehen.
Woraus besteht weißer Ausfluss?
Weißer Ausfluss wird von Drüsen der Vaginalschleimhaut produziert und enthält Milchsäurebakterien.
Diese erzeugen durch die Vergärung von Zucker zu Milchsäure ein leicht saures Scheidenmilieu (pH-Wert von 3,8-4,2), das ideal dafür geeignet ist, um schädliche Eindringlinge wie Pilze und Bakterien abzuwehren.
Das saure Scheidenmilieu kann aber nicht nur Krankheitserreger aufhalten. Je nach Zyklusphase verhindert der Ausfluss auch, dass Spermien an den nicht fruchtbaren Tagen in die Gebärmutter gelangen.
Weiterhin enthält der Weißfluss alte und abgestorbene Zellen der Schleimhaut und Schleim aus dem Gebärmutterhals.
Neben der wichtigen Schutzfunktion gegen Infektionen dient er der Reinigung und konstanten Feuchthaltung der Vaginalschleimhäute.
Weißfluss: Schwanger oder Periode?
Eine Veränderung oder Zunahme des Scheidenausflusses ist kein sicherer Indikator für eine Schwangerschaft!
Bitte schließe nicht von der Zunahme des Weißflusses am Zyklusende auf eine Schwangerschaft. Denn der vermehrte weiße Ausfluss tritt bei vielen schwangeren Frauen erst gegen Ende des 1. Trimesters oder sogar erst zu Beginn des 2. Trimesters auf und damit lange Zeit nachdem du mit einem Schwangerschaftstest positiv getestet hast. Vermehrter Ausfluss ist also kein sicheres Anzeichen einer Schwangerschaft!
Eine zuverlässige Zervixschleimauswertung liefert dir übrigens guter Zykluscomputer. Hier findest du einen Überblick:
Weißer Ausfluss in der Schwangerschaft
Viele Frauen erleben einen Zunahme an weißem Ausfluss in der Frühschwangerschaft. Diese Zunahme der Leukorrhoe hat mit den hormonellen Veränderungen im Körper zu tun.
Der Ausfluss ist milchig weiß und kann von seiner Konsistenz sowohl dünn als auch dickflüssig und schleimig sein.
Verstärkter Ausfluss bei Schwangeren ist normal und meistens kein Grund zur Sorge.
Solltest du aber Symptome wie Juckreiz, unangenehmer Geruch oder Fieber haben, stelle dich bitte bei deinem Frauenarzt vor. Denn auch in der Schwangerschaft kannst du eine Scheideninfektion bekommen, die behandelt werden sollte!
Weißer Ausfluss vor der Periode
Weißer und häufig eher dickflüssiger oder cremiger Ausfluss kommt gerade kurz vor der Periode häufig vor.
So lange du keine anderen Symptome wie z.B. üblen Geruch, Juckreiz, Schmerzen oder Fieber hast, gehört er zu deinem normalen Zyklus dazu.
Bitte denke daran, dass der Ausfluss kurz vor der Periode auch die Funktion hat, Spermien daran zu hindern ihren Weg durch den Gebärmutterhals Richtung Eileiter anzutreten.
Kurz vor der Periode bist du nicht fruchtbar, d.h. es gibt kein befruchtungsfähiges Ei und damit keinen Grund für deinen Körper Spermien auf ihrem Weg aktiv zu unterstützen. Im Gegenteil: Es ist wichtig, dich vor Eindringlingen jeglicher Art zu schützen und der cremig weiße, manchmal auch klebrige Ausfluss vor der Periode kommt genau dieser Aufgabe nach.
Zervixschleim nach der Periode
Direkt nach der Periode haben viele Frauen kaum oder nur ganz wenig Ausfluss.
Dieses eher trockene Gefühl verwandelt sich allerdings nach einigen Tagen und der Ausfluss ist wieder in Form eines dicklichen, cremigen und manchmal sogar klumpigen oder klebrigen Zervixschleims sichtbar.
Ausfluss vor dem Eisprung
Der dickflüssige und klebrige Weißfluss blockiert während der unfruchtbaren Tage vor und nach der Periode das Weiterschwimmen der Spermien.
Während der fruchtbaren Tage kommt dem Ausfluss jedoch genau die entgegengesetzte Aufgabe dazu: Dein Zervixschleim soll nun die Lebensdauer der Spermien verlängern und ihre Reise Richtung Eileiter und damit zur Eizelle begünstigen.
Dazu verändert sich der Ausfluss: Er ist nicht länger weiß und dickflüssig, sondern flüssiger, glasig und dehnbar. Dein Zervixschleim sieht in deinem Fruchtbarkeitsfenster wie das Eiweiß eines Hühnereis aus. Der Schleim ist spinnbar und zieht zwischen den Fingern Fäden.
Wenn du schwanger werden möchtest, nutze diese Zeit für Sex und damit den Zervixschleim als sicheres Eisprungzeichen!
Cremiger, weißer Ausfluss nach dem Eisprung
Sobald der Eisprung vorbei ist verändert sich dein Ausfluss sofort wieder: Das Progesteron der 2. Zyklushälfte sorgt dafür, dass deine Vaginaldrüsen weniger Flüssigkeit produzieren und damit der Scheidenausfluss wieder dickflüssiger und cremig und klebrig weiß wird.
Bei weiteren Fragen zum Thema weißer Ausfluss melde dich gerne.
Herzliche Grüße
Silke
Weiterlesen:
Guten Tag ich hätte auch Mal eine frage. Mein Partner und ich möchten ein kind. ich habe vor knapp 12 Jahren ein Kind bekommen. Hatte vom 9.5 bis 15.5 meine Periode. Der Zyklus ist bei mir 28 Tage. Montag den 24.5 hatte ich periodenartige Krämpfe . Und seit gestern habe ich weißen cremigen Ausfluss und musste mich beide Tage leicht übergeben. Sind das Schwangerschaftsanzeichen und wann könnte ich einen Test machen.
Über eine Antwort würde ich mich freuen
Hallo Katja,
ich persönlich würde am Tag der nächsten zu erwartenden Periode testen. Wenn ich das richtig sehe, müsste das Anfang nächster Woche bei Dir sein. Es ist schwer, dazu zuverlässig etwas zu sagen, weil ich nicht weiß, wann Dein Eisprung war. Für Schwangerschaftsanzeichen wären Deine Symptome extrem früh, wenn Du überlegst, dass die befruchtete Eizelle nach dem Eisprung 5 bis 6 Tage braucht, um in der Gebärmutter zu landen und sich einzunisten. Die Übelkeit kommt oftmals vom Schwangerschaftshormon hCG, das wäre aber bei Dir, wenn Du schwanger sein solltest, wirklich mehr als früh.
Ich drücke die Daumen. Hab noch etwas Geduld!
Herzliche Grüße
Silke
Hallo Silke,
ich war an einem Dienstag bei meinem FA, da war der Follikel 2,2cm groß. Sie meinte, dass er die nächsten 1-2 Tage springen wird. Am Tag darauf hatte ich bereits cremigen (nicht spinnbaren) Ausfluss – heißt das, der ES hat wohl von Dienstag auf Mittwoch stattgefunden? Am darauffolgenden Samstag hatte ich mensartige Unterleibsschmerzen, das hat mich etwas irritiert weil vielleicht der ES dann doch erst ein paar Tage später war?
Ich habe übermorgen NMT – jedoch keine Anzeichen, außer etwas Unterleibsziehen und Ausfluss der geblieben ist. Bei meiner letzten SS hatte ich ab ES+6 Brustziehen. Jedoch habe ich des Öfteren gelesen, dass die Anzeichen bei jeder SS verschieden sein können, weswegen ich noch etwas Hoffnung habe..
Herzliche Grüße
Janette
Hallo Janette,
ja, genau, die Anzeichen einer Schwangerschaft können tatsächlich verschieden sein und ich will gerne ergänzen, dass sie so früh auch nie sicher sind. Bitte mache Dir nicht so einen Kopf, denn egal was ist oder was Du spürst, jdes Anzeichen kann fast immer sowohl in die eine als auch in die andere Richtung gedeutet werden. Es gibt so früh keine sicheren Schwangerschaftsanzeichen (ausgenommen vielleicht ein hCG Bluttest, der aber auch auf wackeligen Beinen steht). Damit bleibt die Ungewissheit, die wirklich kaum auszuhalten ist. Ich verstehe Dich dabei super gut, mich hat diese Wartezeit auch immer fast in den Wahnsinn getrieben. Trotzdem gilt es sie irgendwie auszuhalten und dem ständigen Kopfkino zu widerstehen.
Ich drücke Euch die Daumen!
Herzliche Grüße
Silke
Hallo Silke
Habe gestern und heute ganz minimal leichten Strich getestet heisst das ich schwanger 100% bin ? Oder gilt das noch nicht als schwanger? Heute morgen hatte ich so viel cremige Ausfluss ist das ein Anzeichen für ein schwangerschaft? Bin etwas verwirrt
Hallo Derya,
teste weiter, bei einer intakten Schwangerschaft müsste der Strich stärker werden. Das mit dem weißen Ausfluss würde ich erstmal beiseite legen, er ist kein sicheres Schwangerschaftsanzeichen, sondern zeigt an, dass Du aktuell nicht fruchtbar bist.
Ich drücke die Daumen!
Hi Silke😊
Ich finde dein Beitrag sehr gut, doch ich hab noch eine Frage.
Meine Freundin und ich hatten vor über einem Monat Geschlechtsverkehr (Kondom verhütet) sie hätte am 17. ihre Tage bekommen sollen, doch es kam nur ein vermehrter cremiger weißer Ausfluss (der nach nichts gerochen hat). Sie selber hat mir am nächsten Tag gesagt das sie denkt, dass sie ihre Tage bekommt) doch es war nicht so. Jetzt ist sie 7 Tage drüber ohne Anzeichen auf ihrer Periode. Wir beide sorgen uns jetzt ziemlich und haben Angst das ich was auf der Hand hatte und sie irgendwie berührt habe… Wir beide sagen das wir uns eigentlich sicher sind dass es nicht so war, trotzdem haben wir Angst. Wir wären beide noch nicht bereit für ein Kind.
Meine Frage wäre jetzt ob sie vielleicht doch Schwanger sein könnte, weil der Ausfluss vermehrt war und er direkt an dem Tag wo sie ihre Periode bekommen hätte sollen, kam. An was könnte es vielleicht noch liegen?
Hallo Daniel,
wenn Ihr vor einem Monat Geschlechtsverkehr hattet und dabei etwas passiert sein sollte, dann müsste ein Schwangerschaftstest das anzeigen. Deshalb würde ich erstmal einen Schwangerschaftstest (einen Urintest aus dem Drogeriemarkt) machen oder mich alternativ beim Frauenarzt vorstellen, um eine potentielle Schwangerschaft abklären zu lassen.
Das andere ist, dass aus deiner Nachricht nicht hervorgeht, wie Deine Freundin ihren Zyklus berechnet. Woher weiß sie, dass sie am 17. ihre Periode hätte bekommen sollen? Ich frage deshalb, weil Frauen hier sehr unterschiedliche Vorgehensweisen haben und es wäre wirklich wichtig (auch für Dich als Partner) herauszufinden, welchen Weg sie hier geht. Es gibt sehr unsichere Methoden (z.B. eine Zyklusapp, die nur aufgrund der Menstruationsdaten die nächste Periode berechnet) bis hin zu recht sicheren Vorgehensweisen wie z.B. das Messen der Basaltemperatur in Kombination mit der Auswertung des Zervixschleims. Ich schreibe das, weil ich sehr ernst nehme, dass Ihr noch nicht bereit für ein Kind seid. Vielleicht ist die Situation jetzt eine gute Möglichkeit zusammen zu überlegen, wie Ihr noch sicherer verhüten könnt. Der weißte und cremige Ausfluss selbst deutet erstmal nur daraufhin, dass sie gerade nicht fruchtbar ist, er sagt aber nichts darüber aus, ob sie schwanger ist oder nicht. Das Ausbleiben der Periode kann verschiedene Gründe haben, der Zyklus der Frau unterliegt Schwankungen, umso wichtiger wäre es möglichst mehrere Eisprunganzeichen im Zyklus zu tracken, um besser einschätzen zu können, warum aktuell die Periode ausbleibt. Es kann eine Schwangerschaft sein, muss aber nicht! Deshalb würde ich wirklich erstmal testen und danach überlegen wie ihr ähnliche Situationen in Zukunft besser einschätzen und damit die Aufregung und Sorge vermeiden könnt.
Hallo Silke,
Ich habe eine Frage zum Eisprpung und zur Einnistung.
Wenn man den Eisprung auf der linken Seite spürt nistet sich dann das Ei auch an der linken Gebärmutterwand ein oder kann es sich auch eher rechts einnisten? Hatte nämlich den Eisprung lings und spüre 5 Tage später ein pieksen und ziehen auf der rechten Seite meines Unterbauchs. Ist das möglich??
Danke und liebe Grüße
Nici
Hallo Nicole,
Ja, das ist möglich! Die Seite, auf der das Ei springt, hat keinen Einfluss darauf, wo sich später die befruchtete Eizelle einnistet. Die Gebärmutter sieht wie eine auf den Kopf gestellte Birne aus, d.h. neben rechts und links sind noch andere Stellen möglich.
Ich drücke Dir die Daumen! :-)
Hallo Silke,
Ich finde deinen Beitrag sehr gut. Aber noch eine Frage dazu. Ich mache Ovus und stelle gerade eine Woche nach meinem Eisprung vermehrten Zs fest. Trotz sonst abgeschlossener Auswertung. Eigentlich sollte nächste Woche meine Periode beginnen. Dazu hab ich ein ziehen im Unterleib. Begonnen hat das so richtig heute. Normal hab ich während dem Eisprung aber auch während der Periode diese Symptome aber das ist jetzt genau zwischen drin, hat das eine Bedeutung? Liebe Grüße Regine
Hallo Regine,
vermehrter weißer Ausfluss ist kein zuverlässiger Indikator für eine Schwangerschaft. Auch das Ziehen im Unterleib ist kein sicheres frühes Schwangerschaftsanzeichen. Es kann darauf hinweisen, muss es aber nicht. Da Ziehen kann auch das erste Zeichen Deiner Periode sein oder etwas ganz anderes. Letztendlich bleibt nur abzuwarten und spätestens, wenn der Zyklus zu Ende ist oder in eine Schwangerschaft mündet, wissen wir mehr. Die Zeit zwischen Eisprung und der zu erwartenden Periode ist eine sehr unsichere und auch belastende Zeit und solltest Du schwanger werden wollen, dann denke bitte auch daran, dass Du aktuell vermutlich sehr viel mehr in Deinen Körper hineinhorchst als sonst. Auch das ist normal, ich drücke die Daumen! :-)
Und schließlich: Solltest Du richtige Beschwerden bekommen, lass sie bitte ärztlich abklären!
Herzliche Grüße
Silke