Schwanger trotz Unfruchtbarkeit ist möglich! Dieser Blog Post kann und soll vielen Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch Mut machen. Denn eine neue Studie aus Neuseeland geht der Frage nach, wie viele subfertile Paare trotz der Diagnose Unfruchtbarkeit ein Kind bekommen.
Unfruchtbar: Trotzdem schwanger
Kann ein subfertiles Paar seine Unfruchtbarkeit überwinden und trotzdem ein oder gar mehrere Kinder bekommen? Als Suberfertilität bezeichnet man hierbei eine eingeschränkte Empfängnis- oder Zeugungsfähigkeit bei Frauen oder Männern.
Die Antwort der Forschungsgruppe um den neuseeländischen Wissenschaftler A.A. Righarts ist ein klares ja: Eine Heilung der Unfruchtbarkeit ist möglich und viele Paare brauchen hierzu keine künstliche Befruchtung.
Kind(er) trotz Unfruchtbarkeit: Neuseeländische Studie
In der Langzeitstudie aus Neuseeland wurden die Daten von 1386 Paaren ausgewertet, die sich zwischen 1998 und 2005 in einer Kinderwunschklinik vorgestellt hatten und deren Entwicklung nachfolgend über einen Median von 13.1 Jahren weiter beobachtet wurde.
Die Ergebnisse machen Mut:
- 61,7% der untersuchten Paare hatten am Ende der Studie mindestens 1 Kind.
- Nur die Hälfte dieser 61,7% Paare hatte sich im Vorfeld der Geburt(en) behandeln lassen, die andere Hälfte wurde ohne medizinische Hilfe schwanger.
- 112 von 373 Paaren wurden spontan schwanger, obwohl die im Vorfeld durchgeführten künstlichen Befruchtungen negativ verliefen.
Sehr interessant ist auch:
- Das Alter der Frau spielt eine wesentliche Rolle: Je älter die Frauen waren, desto geringer war die Wahrscheinlichkeit einer Geburt.
- Die Wahrscheinlichkeit eines Kindes lag bei den 30 bis 34 jährigen, den 35 bis 37 jährigen, den 38 bis 39 jährigen, den 40 bis 41 jährigen sowie den mindestens 42 jährigen Frauen bei 88%, 68%, 51%, 45% und 12%.
- Zudem verringerte eine sehr lange Kinderwunschzeit von mehr als 4 Jahren die Wahrscheinlichkeit auf ein Kind auf 77% gegenüber Paaren mit einer Wartezeit von weniger als 2 Jahren.
- Als weitere Risikofaktoren für die Kinderlosigkeit wurden Adipositas (BMI ≥ 35 kg/m2) mit einer Reduktion der Chancen gegenüber Frauen mit anderem Gewicht auf 64%, eine schwere Endometriose (Reduktion auf 55%) und eine nachgewiesene Tubenpathologogie (Reduktion auf 80%) genannt.
Schwanger trotz Unfruchtbarkeit: Fazit
Am liebsten würde ich die Ergebnisse der Studie allen Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch direkt zusenden. Solltest du Betroffene kennen, bitte zögere nicht, den Artikel zu teilen.
Die Prognose für die meisten Paare mit unerfülltem Kinderwunsch ist positiv und viele davon benötigen keine Behandlung für ein Baby. Etwa 60% der Paare der Studie (mit unterschiedlichsten Diagnosen und unterschiedlichem Lebensalter) konnten Eltern werden. Weit höher dürfte der Prozentsatz für eine Empfängnis bei Paaren liegen, die „nur“ unter einem Ausbleiben der Ovulation leiden und hierzu professionelle Hilfe suchen. Schließlich werden die bekannten Risikofaktoren für die Subfertilität genannt, wie das Alter der Frau, eine Endometriose oder eine Adipositas.
Herzliche Grüße
Silke
Weiterlesen:
Idiopathische sterilität: Warum es Hoffnung für Paare gibt
HCG Tabelle Urin: Schwangerschaftstest ab wann möglich?
Frauenmanteltee & Kinderwunsch: Wirkung, Dosierung, Erfahrungen
Literatur:
Volume 32 Issue 10 October 2017.
Resolution of infertility and number of children: 1386 couples followed for a median of 13 years, human reproductionFoto: Pixabay.com Mario Trainotti
Hallöchen, wir wünschen uns auch schon viele Jahre Kinder, waren auch schon in Behandlung gewesen, wo bei meinem Mann wirklich nichts Gutes raus kam. Es wurde nichts gefunden und auch ein Gentests wurde gemacht, bei dem raus kam das er das Klinefelter Syndrom hat. Es heißt, er soll eine beidseitige Tese machen lassen. Und bei mir ist alles gut bis auf das meine Eibläschen nicht alleine reifen wollen, was man mit einen Medikament aber beheben kann. Wir sind schon sehr verzweifelt. Unser Wunsch ist wirklich sehr stark.
Liebe Grüße
Hallo,
ich kann Dich gut verstehen! Eine solche Diagnose schockt total!
Auf der anderen Seite wisst Ihr jetzt, warum es bisher nicht geklappt hat. Ihr könnt Euch damit auseinandersetzen und überlegen, ob Ihr den Weg der Therapie weiter gehen wollt. Ihr wisst jetzt, womit Ihr es zu tun habt und damit ist zumindest diese Unsicherheit weg.
Ich will Dich ermutigen, die Fakten auf den Tisch zu legen und dann gemeinsam zu überlegen, wie es weitergehen kann. Es gibt immer Optionen, auch wenn die Situation erstmal nur eins ist: Schlimm und kaum auszuhalten.
Lasst Euch gut beraten! Sucht einen Arzt, dem Ihr vertraut und bei dem Ihr das Gefühl hat, dass er Euch auf gute Weise begleitet. Wägt Eure Chancen ab, informiert Euch umfassend. Dass Du hier auf meinem Kinderwunsch Blog liest, zeigt mir, dass Du damit bereits begonnen hast. Weiter so, je mehr Du weißt, desto besser kannst Du Entscheidungen treffen.
Das Ganze ist wirklich ein Prozess, aber auf diesem Weg lernt man so viel und es tun sich neue Möglichkeiten auf. Man begegnet anderen Menschen, hört deren Geschichte, bekommt vielleicht einen neuen Impuls, …
Ich will Dir sagen, dass es sich lohnt an der Hoffnung festzuhalten und nach Eurer Lösung für diese Situation zu suchen. Es gibt keine Gewähr und keiner kann Euch sagen, wie das Ganze ausgehen wird. Das ist die Herausforderung, die nicht leicht auszuhalten ist.
Ich drücke Euch die Daumen!
Herzliche Grüße
Silke
Hallo Silke,
ich bin seit 2 Jahren verheiratet und wir wollten schon am Anfang an ein Kind. 2 Jahre ohne Verhütung leider kein Erfolg. Vor ein paar Tagen war ich in der Urologie und dort musste ich eine Probe meiner Spermien abgeben. Das habe ich zuhause gemacht und dahin gefahren. Der weg war so ca. 30 Min entfernt mit dem Auto. Der Arzt meinte, dass in meinem Sperma keine Beweglichleit wäre, also null…Asozspermie heisst es oder so. Er meinte, dass ich in eine Kinderwunschklinik gehen muss und dort weiter behandelt werden muss und ich mache mir jetzt seit Tagen viele Gedanken bin sehr betroffen davon. Meine Frau unterstützt mich und steht hinter mir und sagt selbst wenn wir keine Kinder kriegen, dass sie hinter mir steht nund mich liebt aber das erleichtert mich kein bischen weil ich Schuldgefühle kriege. Erstens ich werde vielleicht nie Vater, zweitens sie wird wegen mir keine Mutter meine Angst ist das in meinen Eiern keine beweglichen Samen sind und ich keine Chance habe. Bitte helfen sie mir weiter!
Hallo,
ich kann Deine Situation sehr gut nachvollziehen. Ich hatte privat eine sehr ähnliche Geschichte aufgrund einer Erkrankung meines Mannes. Und: Wir haben heute 2 tolle Kinder! Deshalb: Lass den Kopf nicht hängen und stoppe dieses Gedankenkarussell. Eurer Traum von einer Familie ist nicht vorbei, denn es gibt heutzutage viele Möglichkeiten trotz eines eingeschränkten Spermiogrammes Eltern zu werden.
Ich weiß, dass es Dich mit Sicherheit zutiefst getroffen hat, dass Deine Fruchtbarkeit evtl. stark eingeschränkt ist. Ich kenne keinen Mann, den diese Nachricht nicht komplett von den Füßen holt. Es hängt einfach so viel an diesem Thema: Der eigene Lebensentwurf, die Partnerschaft, das eigene Bild von einer Familie, Vater zu werden etc.
ABER: Es ist wirklich nichts verloren! Erstmal würde ich an Euer Stelle das Spermiogramm wiederholen. Normalerweise wird immer ein 2. Spermiogramm nach 12 Wochen gemacht, um ein 2. Bild von der Situation zu bekommen. Ein Spermiogramm ist nichts Statisches, das nächste kann besser ausfallen! Ich würde auch überlegen, das Spermiogramm in der Praxis zu machen (ich weiß, das ist keine schöne Vorstellung!), aber damit schließt Ihr einige „Fehlerquellen“ aus.
Zeitnah würde ich tatsächlich einen Termin für ein erstes Infogespräch in einer Kinderwunschklinik in Eurer Nähe vereinbaren. Vielleicht oder sehr wahrscheinlich wird die Kinderwunschklinik auch ein neues Spermiogramm machen wollen, deshalb lässt sich das vielleicht auch vereinbaren.
Ich kann die Ergebnisse nicht vorwegnehmen, aber es gibt heutzutage viele Möglichkeiten, um trotzdem eine Familie zu gründen. Lasst Euch beraten, informieren und wägt dann ab. Sicherlich geht es dann um eine ganz andere Art Eltern zu werden als man sich das eigentlich vorstellt. Der Weg sieht anders aus, ist steiniger, ich spreche da wirklich aus Erfahrung. Am Ende muss aber nicht die Kinderlosigkeit stehen, sondern eine „etwas andere Familie“! :-) Lass diesen Gedanken mal zu. Ich weiß, das ist nicht leicht und braucht Zeit. Aber Du hast eine tolle Frau an Deiner Seite und warum solltest Ihr das nicht schaffen? Zunächst braucht es aber mehr Informationen, um die Situation besser einschätzen zu können.
Herzliche Grüße
Silke