Erfolgreich schwanger nach Fehlgeburt nach 1. IVF oder ICSI?

Rückblickend war kein Erlebnis für mich so schockierend wie meine Fehlgeburt. Nach der 1. ICSI waren mein Mann und ich überglücklich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen zu halten. Doch bereits beim 1. Ultraschall zeigte sich, dass die Schwangerschaft nicht intakt war. Es folgten weitere Untersuchungen und eine belastende Zeit der Ungewissheit. In der 8. SSW dann die endgültige Diagnose: Kein Herzschlag. Es wurde mir empfohlen eine Ausschabung durchführen zu lassen.

Schwanger nach Fehlgeburt: Wie hoch ist das Risiko für eine 2. Fehlgeburt?

Neben der Aufgabe einen Umgang mit diesem unendlich großen seelischen Schmerz und all dem Erlebten zu finden, stellte sich mir bald die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, weitere künstliche Befruchtungen durchführen zu lassen. Ich war mir sehr unsicher, ob es für mich überhaupt wieder möglich sein würde schwanger zu werden.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit nach einer Fehlgeburt im Rahmen einer IVF oder ICSI wieder und diesesmal erfolgreich schwanger zu werden?

Erfolgreich schwanger nach Fehlgeburt nach IVF

Meine Gedanken und Sorgen aus dieser Zeit kamen mir sofort wieder in den Sinn als ich eine Studie der Universität von Aberdeen in Schottland gelesen habe.

In dieser Studie wurde mithilfe einer sehr großen Datenbank von insgesamt 112.549 Frauen der Frage nachgegangen, ob eine Fehlgeburt im 1. IVF- oder ICSI Zyklus Rückschlüsse auf den Verlauf folgender Schwangerschaften möglich macht.

Das Ergebnis überrascht und macht gleichzeitig Mut:

Tatsächlich war die Wahrscheinlichkeit einem Baby das Leben zu schenken  bei den Frauen, die im ersten 1. IVF oder ICSI Behandlungsversuch eine Fehlgeburt erlebt hatten um das 1,42fache höher als bei den Frauen, die im 1. Behandlungszyklus nicht schwanger geworden sind. Die kumulative Geburtenrate lag bei den Frauen, die im 1. IVF oder ICSI Zyklus einen Abort, eine Lebendgeburt oder keine Schwangerschaft erlebt hatten nach 2 weiteren Zyklen bei 49%, 40,9% und 30,1%.

Schwanger nach Felgeburt (IVF & ICSI)

Wenn du nach deiner ersten IVF oder ICSI eine Fehlgeburt hattest und du zweifelst, ob du durch eine weitere Behandlung erfolgreich schwanger werden kannst, dann will ich dir gerne Mut machen: Diese sehr umfassende Studie liefert allen Grund weiterzumachen, denn tatsächlich scheint die Geburtenrate nach einer Fehlgeburt sogar um das 1,42 fache höher zu liegen als bei den Frauen, die nach dem erstgen Versuch einen negativen Schwangerschaftstest bekommen haben. Zukünftige IVF oder ICSI Behandlungen müssen nicht zwangsläufig wieder in einer Fehlgeburt enden, vielmehr scheinen die Chancen sogar erhöht bald das eigene Baby in den Armen halten zu können.

Bei Fragen zur Studie melde dich gerne.

Lieber Grüße

Silke

Literatur

Natalie J. Cameron et al., Cumulative live birth rates following miscarriage in an initial complete cycle of IVF: A retrospective cohort study of 112,549 women. Human Reproduction, im Druck.

Foto: Bigstockphoto.com / VadimGuzhva

Weiterlesen

Erfolgreich schwanger nach Fehlgeburt nach 1. IVF oder ICSI?Silke2022-02-14T22:44:52+02:00

Schwanger trotz Unfruchtbarkeit? Neue Studie macht Mut!

Schwanger trotz Unfruchtbarkeit ist möglich! Dieser Blog Post kann und soll vielen Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch Mut machen. Denn eine neue Studie aus Neuseeland geht der Frage nach, wie viele subfertile Paare trotz der Diagnose Unfruchtbarkeit ein Kind bekommen.

Unfruchtbar: Trotzdem schwanger

Kann ein subfertiles Paar seine Unfruchtbarkeit überwinden und trotzdem ein oder gar mehrere Kinder bekommen? Als Suberfertilität bezeichnet man hierbei eine eingeschränkte Empfängnis- oder Zeugungsfähigkeit bei Frauen oder Männern.

Die Antwort der Forschungsgruppe um den neuseeländischen Wissenschaftler A.A. Righarts ist ein klares ja: Eine Heilung der Unfruchtbarkeit ist möglich und viele Paare brauchen hierzu keine künstliche Befruchtung.

Kind(er) trotz Unfruchtbarkeit: Neuseeländische Studie

In der Langzeitstudie aus Neuseeland wurden die Daten von 1386 Paaren ausgewertet, die sich zwischen 1998 und 2005 in einer Kinderwunschklinik vorgestellt hatten und deren Entwicklung nachfolgend über einen Median von 13.1 Jahren weiter beobachtet wurde.

Die Ergebnisse machen Mut:

  • 61,7% der untersuchten Paare hatten am Ende der Studie mindestens 1 Kind.
  • Nur die Hälfte dieser 61,7% Paare hatte sich im Vorfeld der Geburt(en) behandeln lassen, die andere Hälfte wurde ohne medizinische Hilfe schwanger.
  • 112 von 373 Paaren wurden spontan schwanger, obwohl die im Vorfeld durchgeführten künstlichen Befruchtungen negativ verliefen.

Sehr interessant ist auch:

  • Das Alter der Frau spielt eine wesentliche Rolle: Je älter die Frauen waren, desto geringer war die Wahrscheinlichkeit einer Geburt.
  • Die Wahrscheinlichkeit eines Kindes lag bei den 30 bis 34 jährigen, den 35 bis 37 jährigen, den 38 bis 39 jährigen, den 40 bis 41 jährigen sowie den mindestens 42 jährigen Frauen bei 88%, 68%, 51%, 45% und 12%.
  • Zudem verringerte eine sehr lange Kinderwunschzeit von mehr als 4 Jahren die Wahrscheinlichkeit auf ein Kind auf 77% gegenüber Paaren mit einer Wartezeit von weniger als 2 Jahren.
  • Als weitere Risikofaktoren für die Kinderlosigkeit wurden Adipositas (BMI ≥ 35 kg/m2) mit einer Reduktion der Chancen gegenüber Frauen mit anderem Gewicht auf 64%, eine schwere Endometriose (Reduktion auf 55%) und eine nachgewiesene Tubenpathologogie (Reduktion auf 80%) genannt.

Schwanger trotz Unfruchtbarkeit: Fazit

Am liebsten würde ich die Ergebnisse der Studie allen Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch direkt zusenden. Solltest du Betroffene kennen, bitte zögere nicht, den Artikel zu teilen.

Die Prognose für die meisten Paare mit unerfülltem Kinderwunsch ist positiv und viele davon benötigen keine Behandlung für ein Baby. Etwa 60% der Paare der Studie (mit unterschiedlichsten Diagnosen und unterschiedlichem Lebensalter) konnten Eltern werden. Weit höher dürfte der Prozentsatz für eine Empfängnis bei Paaren liegen, die „nur“ unter einem Ausbleiben der Ovulation leiden und hierzu professionelle Hilfe suchen. Schließlich werden die bekannten Risikofaktoren für die Subfertilität genannt, wie das Alter der Frau, eine Endometriose oder eine Adipositas.

Herzliche Grüße
Silke

Weiterlesen:

Idiopathische sterilität: Warum es Hoffnung für Paare gibt

HCG Tabelle Urin: Schwangerschaftstest ab wann möglich?

Frauenmanteltee & Kinderwunsch: Wirkung, Dosierung, Erfahrungen

Literatur:

A.A. Righarts, A Gray, N.P. Dickson, L. Parkin, W.R. Gillett, Resolution of infertility and number of children: 1386 couples followed for a median of 13 years, human reproduction Volume 32 Issue 10 October 2017.

Foto: Pixabay.com Mario Trainotti

Schwanger trotz Unfruchtbarkeit? Neue Studie macht Mut!Silke2024-02-16T14:44:10+02:00

Ein Kind ohne Mann? Studie bestätigt Familienform der Singlemama

Ich kenne nicht wenige Menschen, die die Auffassung vertreten, dass ein Kind nur glücklich und gesund aufwachsen kann, wenn es Mutter und Vater an seiner Seite hat. Wie siehst du das? Birgt eine Vaterlosigkeit das Risiko für eine schlechtere Entwicklung des Kindes?

Ich schreibe hier auf Kindeshalb immer wie selbstverständlich von Paaren und ihrem Kinderwunsch. Diese Selbstverständlichkeit gibt es aber nicht. Vielmehr gibt es immer mehr Single Frauen, die sich von Herzen ein Kind wünschen und die (noch) nicht den richtigen Partner gefunden haben oder deren Lebensentwurf keine dauerhafte Partnerschaft, aber sehr wohl ein Kind vorsieht.

Warum also nicht ein Kind ohne Mann planen? Ganz bewusst und von Anfang an?

Kinderwunsch ohne Partner: Neue Studie zu Single Mama Familien

Benötigen Kinder Vater und Mutter für ihre gelingende psychosoziale Entwicklung?

Dieser Frage ist eine Studie des University Medical Centre in Amsterdam nachgegangen. Dabei wurde das Wohlergehen von Kindern, die in einer Single Mama Familie aufwuchsen mit dem von Kindern verglichen, die in einer tradionellen Familie bestehend aus Mutter und Vater groß wurden.

Wichtig: In die Studie wurden nur Single Frauen einbezogen, die sich ganz bewusst für ein Kind ohne Partner entschieden haben. In der Studie werden diese Frauen als „single-mothers-by-choice“ bezeichnet. Es geht nicht um getrennt lebende, geschiedene oder lesbische Frauen.

Die Studie, die von der Wissenschaftlerin Mathilde Brewaeys durchgeführt wurde, hat 69 Single Mütter Familien und 59 traditionelle 2 Eltern Familien untersucht. Die Kinder aller Familien waren im Alter zwischen 1,5 und 6 Jahren.

Das Ergebnis: Kinder, die von Single Müttern „by choice“ großgezogen wurden, erging es in ihrer Familie genauso gut wie Kindern, die in einer traditionellen Familie aufwuchsen.

Die Analyse konnte 4 wichtige Erkenntnisse nachweisen:

  • Kinder beider Familienformen zeigten keine signifikanten Unterscheide in ihrer emotionalen Entwicklung und Beteiligung.
  • Es gab in keiner der zwei Familienformen eine signifikant höhere Anzahl an Auseinandersetzungen der Kinder mit den Eltern.
  • Bei den Kindern sowohl aus tradionellen Familien als auch aus Single Mütter Familien liesen sich keinerlei signifikanten Unterschiede im Problemlöseverhalten feststellen.
  • Single Mütter „by choice“ konnten eine signifikant höhrere Anzahl an sozialer Unterstützung nachweisen, nicht zuletzt weil sie fähig waren, diese aktiv einzufordern.
Kind ohne Mann neue Studie vorgestellt

Ein Kind ohne Mann: Studie sieht gute Entwicklungschancen für das Kind

Ein Kind ohne Mann: Bewusste Entscheidung ohne Nachteile?

Für Frauen, die ein Kind ohne Mann bekommen und erziehen wollen, sind dies gute Nachrichten. Mathilde Brewaeys betonte in ihrem Bericht, dass die Befürchtungen, dass Kinder in Familien ohne Vater schlechtere Entwicklungschancen hätten, primär auf Studien beruhen, bei denen Kinder aus Scheidungsfamilien untersucht wurden. Diese Kinder hätten den Konflikt zwischen den Eltern und deren Trennung erlebt. Dieser negative Einfluss sei aber der belasteten Eltern-Kind Beziehung und nicht der Abwesenheit des Vaters geschuldet, so Brewaeys.

Meine Buchtipps für dich:

Wenn du dich intensiv mit dem Thema beschäftigen möchtest, kann ich dir das Buch von Christina Mundlos empfehlen. Von der Entscheidungsfindung ein Kind ohne Mann zu bekommen, über medizinische und juristische Fragestellungen bis hin zum Umgang mit sozialem Druck und moralischen Wertvorstellungen: Alle wichtigen Aspekte werden in diesem Buch sehr authentisch und lebensnah behandelt.

Auch das Buch von Maggie Schwarz ist sehr empfehlenswert. Maggie ist Single Mutter und lebt in München. Ihr Sohn ist mit Hilfe einer Samenspende im Ausland entstanden.

Kinderwunsch ohne Partner: Starkes soziales Netzwerk wichtig

Kinder, die nur mit einer Mutter aufwachsen, scheinen der Studie zufolge keine höhere Wahrscheinlichkeit für Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsstörungen zu zeigen. Die Wissenschaftler führen dies primär auf die bewusste Entscheidung der Frauen und ihr starkes soziales Netzwerk zurück. Zudem waren die Single Mamas der Studie gut ausgebildet, finanziell unabhängig und konnten auf ihre Erfahrungen in gelebten Partnerschaften der Vergangenheit verweisen.

Das starke soziale Netzwerk von Single Mamas beruhte auf formellen und  informellen Beziehungen. Sowohl die eigenen Eltern oder andere Familienmitglieder als auch Freunde, Nachbarn oder auch angestellte Erzieherinnen kamen dabei zum Einsatz. Auch eine gute Unterstützung durch den Kinderarzt oder den Klassenlehrer des Kindes kann von wichtiger Bedeutung sein.

Ein starkes soziales Netzwerk stellt den entscheidenden Faktor für Kinder in Single Mütter Familien dar, so die Studie.

Dieses Ergebnis sollte in die Beratung von Single Frauen eingehen, die sich überlegen ein Kind ohne Mann zu bekommen. Die deutliche Empfehlung der Forscher an angehende Single Mütter:

Stelle sicher, dass du ein starkes soziales Netzwerk zur Verfügung hast und habe nie Angst davor, um Hilfe zu bitten.

Fazit: Ein Kind ohne Mann

Die Studie aus Amsterdam lenkt den Fokus auf die wachsende Anzahl von Single Frauen, die sich bewusst für ein Kind ohne Partner entscheiden. Es ist gut zu wissen, dass Kinder in Familien ohne Vater ganz offenbar keine signifikanten Nachteile für ihre Entwicklung befürchten müssen. Dabei ist allerdings ein großes soziales Netzwerk mit vielen verschiedenen Unterstützungsformen für die Familien erforderlich. Die Ergebnisse der Studie sollten meiner Meinung nach auch Eingang in die Diskussion um die Fragestellung finden, ob Single Frauen mit Kinderwunsch auch Zugang zu einer Kinderwunschbehandlung bekommen sollten.

Herzliche Grüße

Silke

Literatur:

Mathilde Brewaeys et al., 33rd Annual Meeting of the European Society of Human Reproduction and Embryology, Geneva, 5 July 2017, hier online lesen.

Foto: Bigstock.com / © dmitriisimakov, evgeny atamanenko

Ein Kind ohne Mann? Studie bestätigt Familienform der SinglemamaSilke2021-03-31T23:01:30+02:00

Mit Torschlusspanik zum Wunschkind?

Kennst du das Gefühl der Torschlusspanik? Plötzlich ist die eigene Schwester oder die beste Freundin schwanger und dann meldet sich auch noch die Kollegin mit Baby-News.

Bald schon präsentiert sie dir täglich ihren kugelrunden Babybauch und ihr zum Greifen nahes Familienglück. Du wirst immer unruhiger und bist frustriert und traurig.

Torschlusspanik bei Kinderwunsch

Dich beschleicht zunehmend die Angst, dass du kein Kind bekommen wirst.

Die Angst, dass du niemals eine eigene Familie haben wirst und den anderen dabei zuschauen kannst, wie sie ihren Traum leben dürfen.

Du entwickelst eine unglaublich große Sorge um all deine Hormonwerte, deine Zykluslänge und nicht zuletzt um dein Alter.

Vor allem scheint dir die Zeit davonzurennen.

Du beginnst deinen Körper zu kontrollieren und deine Hormone durch Arzneien, Globuli und sonstige Mittelchen zu beeinflussen.

Eifrig liest Du Dir Wissen an und sammelst Tipps und Tricks zur Beeinflussung der Cervixschleimoptimierung.

Du kontrollierst und optimierst deine Ernährung und die deines Mannes.

Sex findet nicht mehr nach dem Lustprinzip, sondern nur noch nach Kalender statt.

Torschlusspanik Symptome

Kennst du all diese Symptome der Torschlusspanik?

Es überrascht dich vermutlich nicht, wenn ich Dir sage:

In einer solchen Verfassung werden wohl nur die wenigsten Frauen schwanger.

Gelassen durch die Kinderwunschzeit: Loslassen...
  • Kinderwunsch, Familie, Baby
  • Zart, Birgit (Autor)

Torschlusspanik: Wenn die biologische Uhr tickt

Der Begriff Torschlusspanik bezeichnet umgangssprachlich eine auftretende Angst etwas zu verpassen.

Insbesondere wird damit die Befürchtung bezeichnet, bisher noch nicht verwirklichte Ziele vornehmlich aus Altersgründen nicht mehr zu erreichen.

Diese Redewendung ist im Mittelalter entstanden, in dem die Stadttore bei Anbruch der Dunkelheit aus Sicherheitsgründen geschlossen wurden.

Stadtbewohner, die bis dahin von ihren Ausflügen nicht zurückgekehrt waren, hatten gezwungenermaßen vor den Stadtmauern zu übernachten.

Mittlerweile beschreibt der Begriff die Sorge, noch nicht erreichte Ziele in Bezug auf Partnerschaft oder Familiengründung nicht mehr verwirklichen zu können.

Denn obwohl eine späte Mutterschaft für Frauen immer normaler wird, wird es zeitlich irgendwann knapp, denn das Alter schreitet unerbittlich fort.

Wenn das Ticken immer lauter wird

Das ultimative Rezept gegen Torschlusspanik gibt es nicht.

Das Oberste Gebot ist allerdings: Ruhe ins Spiel bringen!

Zeit ist eine Dimension, die das Unterbewusstsein nicht kennt.

Folglich ist deine Ungeduld Resultat deines Denkens.

Deshalb ist es wichtig, dass Du deine Denkmuster rund um den Kinderwunsch genau durchleuchtest.

Was machen bei Torschlusspanik?

Nur wer die Ursachen für die eigene Panik kennt, kann daran etwas verändern.

Beispielsweise sind es oftmals Idealvorstellungen, die von außen an uns herangetragen werden und die Dich massiv unter Druck setzen.

Bei einer Frau, die ich begleitet habe, sind es die eigenen Eltern.

Ständig fragen sie nach, wann sie ein Enkelkind bekommen werden und wann es endlich so weit ist.

Diese Frau hat ihren Eltern gesagt, dass sie das Thema nicht mehr ansprechen sollen. Und es geht ihr besser damit.

Gegenstrategien

Um den Kopf zur Ruhe zu bringen, ist es wichtig, die Erwartungen anderer an Dich und auch belastende Glaubenssätze aufzuspüren und ihnen neue Glaubenssätze entgegenzusetzen.

Bei der Torschlusspanik finden viele Frauen ein großes verschlossenes Tor zwischen sich und ihrem Kind.

Wenn es dir ähnlich geht, dann beginne damit, dieses Tor langsam wieder zu öffnen.

Schaffe dir Fantasiebilder und Gedanken, die dir und deinem Ziel schwanger zu werden und ein Kind zu bekommen, förderlich sind.

Und übe diese Bilder ein.

Das funktioniert übrigens auch, wenn du mogelst.

Wenn du dich noch nicht mit deinem Kind im Arm oder mit dickem Babybauch vorstellen kannst, dann versuche es trotzdem.

Ich bin mir sicher: Nach einiger Zeit wird dir das gelingen.

Hier findest viele weitere Tipps, um gelassener durch deine Kinderwunschzeit zu gehen.

Herzliche Grüße

Silke

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Mit Torschlusspanik zum Wunschkind?Silke2024-02-21T10:00:00+02:00

Unerfüllter Kinderwunsch – Wie man den Schmerz überstehen kann

Unerfüllter Kinderwunsch ist fast immer mit sehr intensiven Gefühlen verbunden.

Das ständige Schwanken zwischen Hoffnung und Enttäuschung kostet unendlich viel Kraft, Hoffnung und Zeit.

Diese Zeit wirkt verloren, ja fast verschwendet, wartet man doch nur darauf, dass das gewünschteste Wunschkind endlich kommen mag.

Dabei möchte man doch eigentlich nur eins: Den eigenen Lebensentwurf als Familie endlich leben zu können.

Enttäuschung, Trauer, Einsamkeit, Angst, Hoffnungslosigkeit – Die Gefühle fahren Achterbahn.

Mal überwiegt die Zuversicht, dann kriecht plötzlich die nackte Angst an einem hoch und macht sich breit.

Was, wenn die geplante Familiengründung nicht klappen wird? Und was, wenn es vielleicht niemals mit einer Folgeschwangerschaft klappen wird?

Panik stellt sich ein. Was tun?

Die Gedanken drehen sich, die eigene Welt gerät ins Wanken.

Unerfüllter Kinderwunsch und die Tipps der Anderen

Parallel zu all diesen Gedanken und Gefühlen gibt es oft von allen Seiten vermeintlich nützliche Tipps zu hören.

Bestimmt kennst du viele davon und könntest sofort einige mehr hinzufügen.

Entspannt Euch!

Macht mal Urlaub!

Ihr seid noch jung, das wird schon!

Um es einmal klar und deutlich zu sagen: Diese Tipps helfen nicht! Im Gegenteil.

Sie nerven, verletzen und wirken oft so wenig einfühlsam und wirklich zugewandt.

Und sie machen einsam.

Denn man fühlt sich unverstanden in der nackten Angst, dass sich der eigene Lebensentwurf vielleicht niemals umsetzen lassen wird.

Unerfüllter Kinderwunsch: Wie man mit dem Schmerz begegnen kann

Was kannst du tun?

Wie kannst du der Angst und dem Schmerz begegnen?

Ich habe mir oft selbst diese Frage gestellt. Denn die Angst kommt immer wieder, sie überfällt einen oft völlig unvorbereitet. Selten lässt sie sich innerlich wegschieben, verdrängen oder durch Ablenkung zerstreuen.

Irgendwann und irgendwo bin ich auf eine Achtsamkeitsübung gestoßen, die ich dann in meiner eigenen Kinderwunschzeit immer wieder angewendet habe und die ich auch heute in Situationen einsetze, in denen ich große Angst und Sorge empfinde.

Wenn der Schmerz sehr intensiv und das Gefühl von Einsamkeit übergroß ist, kann dir vielleicht die folgende Übung in Achtsamkeit helfen.

Stell Dir vor:

Du bist ein Gasthaus und Deine Gefühle sind Deine Gäste.

Klopfen Gäste an, ignorierst Du sie nicht.

Du kannst Dir Deine Gäste nicht aussuchen, Du öffnest also allen die Tür.

Du heißt sie freundlich und herzlich willkommen.

Du lässt sie eintreten, so wie sie sind. die kalte Angst, den blutenden Schmerz.

Dann benennst Du sie, doch Du sagst nicht: „Ich bin ängstlich“ oder „ich bin voller Schmerz“.

Sondern Du sagst: „Da ist die Angst“ oder „Da ist der Schmerz“.

Deine Gefühle sind da, aber sie sind nicht Du, nicht alles, woraus Du bestehst.

Du nimmst sie wahr, lässt sie bleiben, solange sie wollen.

Und wie Gäste so sind, werden sie wieder davon ziehen, alle, selbst die schwierigsten Gefühle!

Kannst du dich auf dieses innere Bild einlassen?

Mir persönlich hilft es sehr, unliebsame Gefühle zuzulassen und mir auch einzugestehen, dass ich sie habe. Gleichzeitig bin ich felsenfest davon überzeugt, dass diese auch wieder gehen werden, so wie so mancher unliebsame Gast, der irgendwann seine Koffer packt und das Haus verlässt.

Nicht immer gelingt mir dieses Übung gleich gut. Trotzdem wirkt sie wie ein Anker, der mir eine Handlungsanleitung für schwierige Gefühlssituationen an die Hand gibt.

Lass deine Ängste in Bezug auf deinen unerfüllten Kinderwunsch zu. 

Begrüße sie freundlich, nenne sie beim Namen, aber halte sie gedanklich nicht fest.

Diese Gefühle kommen, aber sie gehen auch wieder.

Und es gibt noch andere Gäste, wie die Hoffnung, die Sehnsucht und die Zuversicht, dass dein Kinderwunschweg nicht vergebens sein wird.

Begrüße sie ebenfalls und und vielleicht magst du dich in diesem Bild eine Zeit lang neben diese mutmachenden „Gefühlsgäste“ an den Tisch setzen?!

Probiere die Übung aus und gib mir eine Rückmeldung, wie es Dir dabei ergangen ist.

Herzliche Grüße

Silke

 

Foto: Fotolia – StockPhotoPro

Unerfüllter Kinderwunsch – Wie man den Schmerz überstehen kannSilke2021-04-07T23:14:37+02:00

Warten bei Kinderwunsch sucks!

Es ist kurz nach 4 Uhr morgens und ich sitze gerade mit unserem kleinen Sohn am Tisch. Wir basteln und kneten und vertreiben uns die Zeit. Denn wir warten. Wir warten darauf, dass die Bauchschmerzen nachlassen und auch das Fieber nachlässt. Und dieses Warten sucks! Es nervt komplett. Es macht uns beide seit Tagen unzufrieden und mies gelaunt. Während ich mich mit einer Tasse Kaffee versuche wach zu halten, erinnert mich die Situation an das Gefühl des ständigen Wartens während meiner Kinderwunschzeit.

Kinderwunsch und das ständige Warten

Bei Kinderwunsch wartet man ständig auf irgendetwas.

Kennst du das auch?

Warten auf den nächsten Eisprung  und das Ausbleiben der Monatsblutung. Warten auf erste Zeichen einer möglichen Einnistung und Schwangerschaft. Warten auf den Termin beim Gynäkologen oder dass der Partner an den fruchtbaren Tagen endlich Zeit hat. Warten auf den Start der Kinderwunschbehandlung, den ersten Ultraschall, das Ergebnis der Punktion. Und schließlich das unendlich lange Warten bis zum Schwangerschaftstest. Hat es geklappt oder war wieder alles umsonst? Und auch die Beantwortung dieser Fragen lässt erstmal wieder auf sich warten.

Warten begleitet unser Leben

Nun könnte man ja sagen, dass das Warten zu unser aller Leben dazugehört. Wir alle warten ständig und immer wieder. Eigentlich gehört es zu unseren alltäglichen und immer wiederkehrenden Erfahrungen wie das Zähne putzen oder das Schuhe binden. Wir warten täglich im Großen und im Kleinen.

Auf die erste Tasse Kaffee am Morgen, die Essensausgabe in der Kantine oder das Ende einer schrecklich langweiligen Sitzung. Wir warten auf einen Anruf, einen Besuch, den nächsten Urlaub oder den nächsten Karrieresprung. Und doch mag dieses Warten so gar nicht in unsere zielgerichtete und auf schnelle Bedürfnisbefriedigung ausgelegte Lebensweise passen. Warten erscheint uns schnell als verlorene und verschwendete Zeit.

Warum das Warten bei Kinderwunsch besonders ist

Warten bei Kinderwunsch unterscheidet sich von vielen anderen Wartesituationen in unserem Leben. Es ist besonders, weil das Erwartete ganz eng  und existentiell mit unserer Lebens-und Familienplanung verbunden ist. Vieles verändert sich, nachdem du, meist gemeinsam mit deinem Partner, entschieden hast, ein Kind zu bekommen. Dieser tiefe Wunsch, einem kleinen Menschen das Leben schenken zu wollen, verändert die komplette Gedanken- und Gefühlswelt. Denn dieses „ja“ zu einem Baby bedeutet, dass du dich gedanklich bereits auf den Weg zu deinem Kind gemacht hast. Die Vorfreude ist groß, die Partnerschaft und Sexualität und alle anderen schöne Dinge der Gemeinsamkeit bekommen eine tiefere Bedeutung. Sie sind Zeichen der Verbundenheit und Ausdruck eines gemeinsamen Plans für eine Zukunft als Familie. Die Sehnsucht nach deinem Kind ist geboren und sie wächst und wird immer größer.

Kinderwunsch ist eine Herzensangelegenheit

Führt man sich all diese Veränderungen vor Augen, kann man sofort verstehen, wie traurig, einsam und verzweifelt ein Paar sein kann, wenn sich der Kinderwunsch nicht erfüllt. Und es leuchtet ein, warum das Warten bei Kinderwunsch so ganz anders ist als die vielen anderen Wartezeiten  in unserem alltäglichen Leben.

Kinderwunsch ist eine Herzensangelegenheit und das Warten auf das Wunschkind ist mit vielen Emotionen verbunden. Die Vision vom eigenen Baby treibt uns von Monat zu Monat immer wieder neu an, gleichzeitig müssen Enttäuschungen und Trauer verarbeitet werden. Das ständige Jonglieren zwischen diesem Herzenswunsch und den Erfahrungen auf dem Kinderwunschweg  ist sehr anstrengend und die Wartezeiten belasten extrem. Umso wichtiger ist es nach Möglichkeiten der der Selbstfürsorge zu suchen.

Was kann dir auf deinem Kinderwunschweg helfen?

Woraus kannst du Kraft und neuen Mut schöpfen?

Welche Menschen können dich auf deinem Weg begleiten?

Sowohl beim Gehen als auch beim Warten?

Wie kannst du die Wartezeit bei Kinderwunsch sinnvoll nutzen?

Ich habe für all diese Fragen keine sofortige Antwort parat. Aber ich will mich gerne mit dir zusammen auf den Weg machen, um sie zu finden.

Herzliche Grüße

Silke

Warten bei Kinderwunsch sucks!Silke2021-04-01T20:20:52+02:00
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