Die „Pille danach“ ist seit dem 15. März rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

Wie wirkt die „Pille danach“? Ist sie eine Art Verhütung oder Abtreibung?

Die „Pille danach“ wird als Notfallkontrazeptivum in solchen Fällen angewandt, in denen eine andere Verhütungsmethode nicht zum Einsatz kam oder eine Verhütung fehlgeschlagen ist, der Geschlechtsverkehr erzwungen wurde und eine Schwangerschaft vermieden werden soll.

Die „Pille danach“ verzögert oder unterdrückt einen noch nicht stattgefundenen Eisprung. Das Medikament greift in den Hormonhaushalt der Frau ein und verschiebt oder verhindert den Eisprung so, dass keine Befruchtung stattfinden kann. Zugelassen zur rezeptfreien Abgabe werden Arzneimittel mit den Inhaltsstoffen Levonorgestrel (LNG) und Ulipristal.

Sollte die Eizelle sich bereits im Eileiter oder in der Gebärmutter befinden, kann nach Aussage der Experten weder die Befruchtung noch das Einnisten in die Gebärmutter verhindert werden.

Nach Angaben des BfArM (Bundesinstituts für Arzneimittel) vom 14.1.2014 führt Levonorgestrel (LNG) nicht zum Abbruch einer bestehenden Schwangerschaft. Es gibt keine Erkenntnisse, so das BfArM, dass eine Einnahme trotz bestehender Schwangerschaft zu einer Schädigung des Fötus führt.

Levonorgestrel, das sich auch in 50fach geringerer Dosis in der „Minipille“ befindet, verhindert, in Abhängigkeit vom Einnahmezeitpunkt, 52% bis 94% der erwarteten Schwangerschaften. Die Wirksamkeit nimmt mit der seit dem Geschlechtsverkehr vergangenen Zeit ab.

Durch die Wirkung von Levonorgestrel wird das Sekret des Gebärmutterhalses zäher. Dies führt dazu, dass Spermien nicht oder nur sehr vereinzelt die Gebärmutter erreichen können. Die schwangerschaftsverhütende Wirkung beruht hauptsächlich hinsichtlich der Verhinderung des Eisprungs, nicht aber die Einnistung der befruchteten Eizelle.

Seit Oktober 2009 ist eine neuere „Pille danach“ zugelassen, sie enthält den Wirkstoff Ulipristal. Er verhindert oder verzögert ebenfalls den Eisprung, sie kann bis spätestens zum fünften Tag nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr, also deutlich länger, eingenommen werden. Zudem verhindert Ulipristal auch die Einnistung der befruchteten Eizelle.

Ulipristal darf nach Herstellerinformationen (HRA Pharma Deutschland zur Pille EllaOne 30 mg) Stand 23.1.2015 nicht eingenommen werden, wenn eine Schwangerschaft bereits besteht.

Die aktuelle Diskussion um die „Pille danach“

Die aktuelle Diskussion macht deutlich, dass Frauen offenbar kein verantwortungsvoller Umgang mit der „Pille danach“ zugetraut wird.

Dabei sprechen die Erfahrungen in unseren Nachbarländern wie beispielsweise Österreich eine andere Sprache. Hier gibt es gute Erfahrungen, die man mit der Freigabe der „Pille danach“ gemacht hat. So ist weder ein sorgloserer Umgang mit der „Pille danach“ oder dem Thema Verhütung zu verzeichnen noch sind besorgniserregende Nebenwirkungen gesehen worden.

Hier kommt eine Graphik aus dem ZEITmagazin via facebook, die mir gut gefällt!

 

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