Wann kannst du nach einem Kaiserschnitt wieder schwanger werden? Ein Kaiserschnitt erhöht die Risiken für spätere Schwangerschaften, auf der anderen Seite möchtest du vielleicht keinen zu großen Altersabstand zum nächsten Kind haben. In diesem Artikel will ich dir eine Studie vorstellen, die der Frage nachgegangen ist, wie lange eine Frau mit der nächsten Schwangerschaft warten sollte, um das Risiko für eine Uterusruptur (Gebärmutterriss) zu minimieren.
Schwangerschaft nach Kaiserschnitt
Welchen Einfluss hat der Zeitabstand zwischen einem Kaiserschnitt und der nächsten Schwangerschaft auf das Risiko einer Uterusruptur? Dieser Frage sind Wissenschaftler aus Bilbao in Spanien nachgegangen. Die Forschergruppe hat dazu systematisch die Daten aus 6 Studien mit insgesamt 56.419 Frauen ausgewertet.
Nützliche Artikel:
Schwanger nach Kaiserschnitt: Risikokurve für die Uterusruptur
Das Ergebnis zeichnet eine Risikokurve für die Uterusruptur nach Kaiserschnitt.
Diese Risikokurve zeigt eine starke Abnahme der Uterusruptur Risiko Rate innerhalb der ersten 10 Monate bis auf 0,7% an. Nach diesen 10 Monaten erfolgt eine weitere Abnahme des Risikos bis zum 40. Monat auf 0,4%.
Das bedeutet:
Es macht Sinn nach einem Kaiserschnitt 10 Monate bis zur nächsten Schwangerschaft abzuwarten.
Nach diesen 10 Monaten verändert sich das Risiko für einen Gebärmutterriss kaum noch und liegt zwischen 0,7% und 0,4%.
Neue Schwangerschaft nach Kaiserschnitt nach 10 Monaten
Bei meiner Recherche zu diesem Thema bin ich oft auf die Empfehlung gestoßen, dass nach einem Kaiserschnitt mindestens 1 Jahr bis zur nächsten Schwangerschaft abgewartet werden sollte. Die Studie zeigt im Hinblick auf die Uterusruptur ein geringeres Zeitintervall auf.
Vielleicht kann dir dieses Ergebnis bei deiner Entscheidungsfindung, wann die aktive Phase für ein Geschwisterchen starten sollte, weiterhelfen.
Bei Fragen melde dich gerne!
Beste Grüße
Silke
Literatur zum Thema schwanger nach Kaiserschnitt
- R. Matorras et al.: Uterine rupture and cesarean section-pregnancy interval: systematic review of the literature and mathematical modeling of the influence of extending the interval and in ART pregnancy rates. Reproductive Biomedicine Online,DOI: https://doi.org/10.1016/j.rbmo.2019.07.027.
- Al-Zirqi, I., Daltveit, A.K., Forsén, L., Stray-Pedersen, B., Vangen, S.: Risk factors for complete uterine rupture. Am. J. Obstet. Gynecol. 2017;216:165.e1–165.e8 (10).
- Cofer, F.G., Fridman, M., Lawton, E., Korst, L.M., Nicholas, L., Gregory, K.D.: Interpregnancy interval and childbirth outcomes in California, 2007–2009. Matern. Child Health J. 2016;20:43–51
- De Franco, E.A., Seske, L.M., Greenberg, J.M., Muglia, L.J.: Influence of interpregnancy interval on neonatal morbidity. Am. J. Obstet. Gynecol. 2015;212:e1–e9.
- Kessous, R., Sheiner, E.: Is there an association between short interval from previous cesarean section and adverse obstetric and perinatal outcome?. J. Matern. Fetal. Neonatal. Med. 2013;26:1003–1006.
- Yee, L.M., Truong, Y.N., Caughey, A.B., Cheng, Y.W.: The association between interdelivery interval and adverse perinatal outcomes in a diverse US population. J. Perinatol. 2016;36:593–597.
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Foto: Bigstockphoto.com © Natalya Lys
Hallo Silke,
Bin soeben auf deine Seite gestoßen.
Ich hatte im September 18 eine sekundäre Sectio.
Habe mich natürlich auch mit diesen Thema beschäftigt aber nicht wirklich antworten gefunden.
Ich habe das Gefühl das jeder was anderes sagt.
Ich bin derzeit schwanger und habe so sehr Angst davor eine Uterusruptur zu bekommen.
Normal entbinden kann ich sowieso nicht (Becken zu schmal)
Meine Gynäkologin sagte 1 Jahr reiche aus.
Die andere Gynäkologin sagte mindestens 19 Monate.
Worauf kann ich mich jetzt verlassen?
Liebe Grüße Carlotta
Liebe Lotta,
die Studie, die ich in meinem Artikel vorgestellt habe, hat die Daten zum Thema „schwanger nach Kaiserschnitt“ von mehr als 56.000 Frauen untersucht. Von daher würde ich das Ergebnis schon als relevant ansehen.
2 Ergebnisse finde ich dabei wichtig: Zum einen, dass die Risikokurve nach 10 Monaten bei 0,7 Prozent liegt und danach kaum noch abnimmt. Sie sinkt bis auf 0,4 Prozent nach 40 Monaten. Das bedeutet, dass dein Risiko für eine Uterusruptur irgendwo zwischen 0,4 und 0,7 Prozent liegt und damit wirklich nicht hoch ist.
Im Gegenteil: Sie liegt deutlich unter einem Prozent!
Vielleicht beruhigt Dich diese Info und kann Deiner Angst den Wind aus den Segeln nehmen.
Herzliche Grüße
Silke