Schilddrüsenüberfunktion: Mein Erfahrungsbericht

Ich sitze im Behandlungszimmer meines Endokrinologen und denke: Sch… Schilddrüsenüberfunktion! Denn seit Wochen geht es mir einfach nur schlecht: Herzrasen, Schlaflosigkeit, Zittern, Übelkeit, Stimmungsschwankungen, um nur einige der zahlreichen Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion zu nennen. Auch an meiner langen Kinderwunschzeit war meine Schilddrüse nicht unbeteiligt. In diesem Beitrag will ich dir von meinen Erfahrungen mit meiner Schilddrüsenüberfunktion erzählen. Von meinen Symptomen, den Tests, meiner Behandlung und wie ich versuche, trotzdem möglichst gut damit zu leben.

Schilddrüsenüberfunktion: Mich hat es erwischt!

Nach einer wirklich schlimmen Nacht mit starken Herzrhythmusstörungen habe ich mich bei meiner Hausärztin vorgestellt, die sehr schnell den Verdacht hatte, dass meine Schilddrüse für all diese Symptome verantwortlich sein könnte. Also ab zum Endokrinologen, Blut abnehmen und mich innerlich mit den vielen Fragen auseinandersetzen, die mir durch den Kopf schießen.

Schilddrüsenüberfunktion Warten aufs Blutabnehmen

Da ich weiß, dass viele Leserinnen meines Kinderwunsch Blogs sich ebenfalls mit einer Schilddrüsenüberfunktion auseinandersetzen müssen, möchte ich kurz die Basics beschreiben und gleichzeitig weiter von meinen Erfahrungen berichten.

Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion?

Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist eine Fehlfunktion der Schilddrüse, bei der die Schilddrüse zu viele Botenstoffe,  die sogenannten Schilddrüsenhormone, ausschüttet.

Genauer gesagt handelt es sich dabei um die Hormone Thyroxin (freies T4) und Trijodthyronin (freies T3), die sich in zu hoher Konzentration durch den Blutkreislauf bewegen und sehr viele Körperfunktionen wie beispielsweise den Stoffwechsel, die Körpertemperatur, den Herzschlag, den Zyklus, die Verdauung, aber auch dein seelisches Wohlbefinden beeinflussen.

Nach all meinen Erfahrungen der letzten Jahre habe ich gelernt, dass man die Schilddrüse, die sich unterhalb deines Kehlkopfes befindet und wie ein Schmetterling geformt ist, nicht unterschätzen sollte. Sie ist an fast allen Körperfunktionen beteiligt und dementsprechend kann eine Über- oder auch Unterfunktion die Lebensqualität eines Menschen extrem einschränken.

Neben T3 und T4 spielt das Hormon TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) bei der Hyperthyreose eine wichtige Rolle.

TSH wird im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse gebildet und stimuliert die Iodaufnahme und die Hormonbildung der Schilddrüse. Damit steuert TSH die Produktion der Schilddrüsenhormone und wird deshalb gerne zur Diagnoseerstellung bestimmt:

Eine erst beginnende (subklinische oder latente) Schilddrüsenüberfunktion liegt vor, wenn nur dein TSH erniedrigt ist, gleichzeitig aber deine freien T3 und T4 Werte noch im Normalbereich liegen.

Schilddrüsenwerte Normbereich

Bestimmt fragst du dich jetzt, welche Schilddrüsenwerte denn als „normal“ gelten. Aus diesem Grund findest du in der folgenden Tabelle einen Überblick über die Normbereiche der Schilddrüsenwerte. Bitte bedenke, dass die Normwerte von Labor zu Labor unterschiedlich sein können.

Wert Normbereich
TSH 0.34 – 4.82 uIU/mL
freies T3 (fT3) 2.3 – 4.2 pg/mL
freies T4 (fT4) 0.59 – 1.61 ng/dL

Schilddrüsenüberfunktion Werte

Wie können die Schilddrüsenwerte bei einer Schilddrüsenüberfunktion aussehen? Dazu möchte ich Dir einige meiner eigenen Werte vorstellen. Nach Wochen, an denen ich mich wirklich heftig krank gefühlt habe und der beginnenden Behandlung sahen meine Schilddrüsenwerte so aus:

Wert 11.05.2018 11.06.2018 18.07.2018
TSH (0.34 – 4.82 uIU/mL) 0.10 0.24 0.30
 freies T3 (2.3 – 4.2 pg/mL) 4.48 3.90 3.85
freies T4 (0.59 – 1.61 ng/dL) 1.65 1.51 1.34

Diagnose: Schilddrüsenüberfunktion

Mein TSH liegt unterhalb des Referenzbereichs, meine freien T3 und T4 Werte über oder noch im Normbereich.

Dieser Befund hat mich anfangs sehr verwirrt, weil ich nicht verstehen konnte, dass eine Schilddrüsenüberfunktion mit Werten im normalen Referenzbereich so starke Beschwerden machen kann. Meine freien T3 und T4 Werte waren schnell wieder „normal“, trotzdem habe ich mich sehr krank gefühlt.

Erst der Austausch mit anderen Betroffenen hat mich verstehen lassen, dass ich hierin kein Einzelfall bin und dass es sehr viele Frauen und Männer gibt, deren Symptome aufgrund normaler Schilddrüsenwerte entweder nicht ernst genommen oder irgendeiner anderen Erkrankung zugeschrieben werden.

Schilddrüsenhormone: Normal bedeutet nicht immer optimal

Mittlerweile habe ich gelernt, dass es offenbar sinnvoll ist zwischen normalen und optimalen Schilddrüsenwerten zu unterscheiden.

Hierbei geht es darum, dass normale Schilddrüsenwerte, also Werte, die im definierten Referenzbereich liegen, nicht unbedingt auch deine „Wohlfühlwerte“ sein müssen.

Es gibt viele Patienten, die trotz vermeintlich normaler TSH oder freier T3 und T4 Werte an schilddrüsenbedingten Symptomen leiden. Offenbar sind die Normwerte der Schilddrüse ganz individuell verschieden und es ist ein wichtiger Schritt herauszufinden, welche Werte Du ganz persönlich brauchst, um dich wohl zu fühlen.

Als generelle Formel habe ich bei vielen Betroffenen die Empfehlung gefunden, dass sich das freie T3 in der oberen Hälfte des normalen Referenzbereiches befinden sollte, das freie T4 ungefähr in der Mitte des von deinem Labor angegebenen normalen Referenzbereiches.

Anzeichen einer Schilddrüsenüberfunktion

Die Schilddrüse ist ein kleines und deshalb oft komplett unterschätztes Organ. Ihr Einfluss auf fast alle deine Organe führt bei einer Überfunktion zu einer langen Liste an möglichen Symptomen.

  • Herz: Die Hormone der Schilddrüse haben Einfluss auf dein Herz-Kreislauf-System. Mögliche Symptome einer Überfunktion sind deshalb ein beschleunigter Puls, Herzrasen, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck (Hypertonie).
  • Nervensystem: Die Schilddrüsenüberfunktion beeinflusst dein Zentralnervensystem und führt zu zitternden Händen, Muskelschmerzen, Unruhe, Stimmungsschwankungen, Bewegungsunruhe und Schlafstörungen. Auch ein schnelles Schwitzen ist charakteristisch für eine Schilddrüsenüberfunktion.
  • Psyche: Dein seelisches Wohlbefinden gerät aus dem Gleichgewicht und deine Fähigkeit dich zu konzentrieren kann nachlassen. Du bist innerlich unruhig, nervös oder aggressiv, die Angst zieht bei dir ein und kann zu Panikattacken oder gesteigerter Schreckhaftigkeit führen. Es fällt dir schwer dich zu entspannen, vielmehr bist du leicht irritierbar, schwach und schreckhaft. Auch deine Fähigkeit dich zu konzentrieren ist eingeschränkt.
  • Haut, Haare, Nägel: Die Schilddrüse steuert auch das größte Organ des Menschen, die Haut und ihre Anhangsgebilde (Haare, Nägel). Bei der Schilddrüsenüberfunktion kommt es zu trockener, schuppender und juckender Haut, die Nägel werden brüchig, die Haare fallen vermehrt aus und werden strohig, glanzlos und sehr trocken. Die Nägel splittern oder brechen schneller ab,  manchmal treten auffällige Längs- und Querfurchen auf.
  • Darm: Auch die Funktion des Darms wird von der Schilddrüse reguliert. Bei einer Überfunktion ist die Darmtätigkeit gesteigert, es kann zu Übelkeit, Appetitverlust, Gewichtsverlust, Blähungen und auch Durchfall kommen.
  • Knochen und Muskeln: Auch auf die knochenaufbauenden und knochenabbauenden Zellen hat die Schilddrüse Einfluss. Zu viele Schilddrüsenhormone im Blut fördern nicht nur den gesamten Stoffwechsel im Körper, sondern erhöhen auch den Calciumstoffwechsel im Knochen. Langfristig überwiegt der Abbau von Knochenmasse; es kann zu Osteoporose kommen.
  • Sexualität & Fruchtbarkeit: Die Schilddrüse steuert deine Lust auf Sex und spielt deshalb beim Thema Kinderwunsch eine entscheidende Rolle. Zudem reguliert sie die Reifung von Ei- und Samenzellen. Zyklusstörungen treten oftmals auf, die Fruchtbarkeit ist herabgesetzt.
  • Stoffwechsel: Durch den Einfluss der Schilddrüsenhormone auf deinen Stoffwechsel, kann die Schilddrüse für Gewichtsschwankungen verantwortlich sein. Den Impuls, wie schnell dein Stoffwechsel arbeitet, geht von deiner Schilddrüse aus.
  • Drüsen & Hormone: Hormone beeinflussen sich gegenseitig. Lebenswichtige Hormone wie Insulin, Kortison und Adrenalin sind direkt von den Schilddrüsenhormonen abhängig. Aus diesem Grund macht es oftmals Sinn auch die Funktion der Nebennierenrinde zu untersuchen.

Meine Erfahrungen

Mir persönlich haben vor allem das Herzrasen und die Herzrhythmusstörungen sehr zugesetzt.

Insbesondere am späten Abend und in der Nacht hatte ich oft das Gefühl, dass mein Herz jeden Moment aus meinem Brustkorb springt, so massiv und unregelmäßig schnell war es am schlagen.

Zudem litt ich an Schlafstörungen.

Auch wenn mir mein Kardiologe nach intensiven Untersuchungen bestätigt hat, dass mein Herz gesund ist, sind diese Symptome sehr unangenehm und führen zu der Angst einen Herzinfarkt zu erleiden.

Generell sind bei der Hyperthyreose Gefühle der inneren Unruhe, diffuse Ängste und Panikattacken ein großes Problem und nicht selten werden Patienten fälschlicherweise mit Psychopharmaka behandelt oder einer Psychotherapie zugeführt.

Schilddrüsenüberfunktion: Ursachen

Welche Symptome bei einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten, hängt vom jeweiligen Auslöser der Schilddrüsenüberfunktion ab:

  • Schilddrüsenautonomie: Die sogenannten „heiße Knoten“ sind fast immer gutartige Adenome, die eigenständig zu viele Schilddrüsenhormone produzieren.
  • Morbus Basedow: Bei Morbus Basedow handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die Schilddrüse vom körpereigenen Immunsystem angegriffen wird. Dein Körper bildet Antikörper, die zu einer Aktivierung der Hormonproduktion führen.
  • Zu hohe Dosis an Schilddrüsenhormonen: Bei der Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion oder eines Schilddrüsenkarzinoms kann es zu einer Überdosierung kommen.

Diese Ursachen für eine Überfunktion sind sehr selten:

  • Angeborene Überfunktion: Sehr selten ist eine Überfunktion der Schilddrüse genetisch bedingt (Veränderung des Erbgutes).
  • Anfangsphase einer Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoiditis): Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Schilddrüse, die durch das körpereigene Immunsystem hervorgerufen wird und die spontan abklingen oder in eine Unterfunktion der Schilddrüse übergehen kann.

In Deutschland ist meist eine autonome Funktionsstörung der Schilddrüse die häufigste Ursache der Überfunktion gefolgt vom Morbus Basedow.

Wie sieht die Behandlung aus?

Dein Endokrinologe wird dir drei Behandlungsmöglichkeiten einer Schilddrüsenüberfunktion vorstellen:

Medikamentöse Therapie

Die zu hohe Produktion von Schilddrüsenhormonen wird mit Schilddrüsenhemmern (Thyreostatika) eingeschränkt. Gebräuchliche Thyreostatika sind Carbimazol, Thiamazol und Propylthiouracil. Nachdem mit einer höheren Dosis die Normalisierung des Stoffwechsels erreicht wurde, wird dein Arzt versuchen dich auf eine niedrigere Erhaltungsdosis einzustellen. Begleitend werden bei Herzbeschwerden oftmals vorübergehend Beta-Blocker gegeben, um dem beschleunigten Herzschlag oder dem Zittern der Hände entgegenzuwirken.

Schilddrüsenüberfunktion Medikamente

Schilddrüsenüberfunktion Medikamente

Radiojodtherapie und Operation

Durch eine Operation und damit Entfernung der Schilddrüse oder durch eine Radiojodtherapie soll die Masse an aktivem Schilddrüsengewebe verringert werden. Allerdings kann es im Nachgang zu einer Schilddrüsenunterfunktion und damit zu der Notwendigkeit einer lebenslangen Therapie mit Schilddrüsenhormonen kommen. Viele Betroffene fürchten damit eine Erkrankung gegen eine andere einzutauschen und auch ich persönlich möchte eine Operation oder eine Radiojodtherapie unter allen Umständen vermeiden.

Alternative Wege

Während sich die Schulmedizin auf die beschriebenen 3 Wege der medikamentösen Therapie, der Operation oder der Radiojodtherapie beschränkt, gibt es viele Schilddrüsenpatienten, die versuchen mithilfe einer umfassenden Umstellung ihrer Lebens- und Ernährungsgewohnheiten bessere Schilddrüsenwerte zu erzielen. Ich werde dir in weiteren Artikeln die verschiedenen Optionen zeitnah vorstellen.

Herzliche Grüße

Silke

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Von Silke|2024-02-29T23:12:29+02:00Letzte Änderung: 29. Februar 2024|

Jod in der Schwangerschaft: Studie bestätigt Wichtigkeit fürs Baby!

Das Thema Jod in der Schwangerschaft ist ein wichtiges Thema, da es durch die erhöhten Stoffwechselvorgänge während der Schwangerschaft  zu einem deutlich gesteigerten Bedarf an Schilddrüsenhormonen kommt. Eine neue Studie macht klar, dass eine ausreichende Jodversorgung jedoch nicht nur für eine ausreichende Produktion von Schilddrüsenhormonen, sondern auch für die Entwicklung des kindlichen Nervensystems gerade im 1. Trimester von besonderer Wichtigkeit ist. Neben Folsäure ist deshalb auf eine gute Jodversorgung bereits vor der Schwangerschaft (!) zu achten.

Jod & Schwangerschaft

In dem Thema „Jod & Schwangerschaft“ stecken mehrere wichtige Unterthemen, die für Frauen mit Kinderwunsch, aber auch für bereits schwangere Frauen wichtig sind:

  • Schilddrüse & Kinderwunsch: Es ist bereits während der Kinderwunschzeit sinnvoll, die eigenen Schilddrüsenwerte kontrollieren zu lassen. Denn eine Schilddrüsenfehlfunktion kann die Ursache für deinen unerfüllten Kinderwunsch sein. Sprich deinen Gynäkologen oder Endokrinologen darauf an.
  • Schilddrüse & Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft kommt es zu einem deutlich höheren Bedarf an Schilddrüsenhormonen. Eine Schilddrüse, die z.B. aufgrund knotiger Veränderungen oder einem starkem Wachstum nicht gut funktioniert, kann zum Problem für Mutter und Kind werden. Bitte stelle sicher, dass es deiner Schilddrüse und damit dir und deinem Baby gut geht.
  • Jod in der Schwangerschaft: Selbst eine gesunde Schilddrüse kann nur dann die hohen Anforderungen an den Schilddrüsenstoffwechsel während der Schwangerschaft auf gute Weise erfüllen, wenn ihr ausreichend Jod zur Produktion der Schilddrüsenhormone zur Verfügung steht. Deshalb achte auf genügend Jod in deiner Ernährung oder sprich deinen Frauenarzt auf eine Nahrungsergänzung an.
  • Jod ist für das Baby selbst wichtig: Die neue Studie bestätigt die Bedeutung von Jod für die fetale Hirnentwicklung insbesondere im ersten Trimester.

Neue Studie: Jodversorgung & Fehlbildungsrisiko

Eine Gruppe von Wissenschaftlern ist der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen ein Jodmangel in der Schwangerschaft auf die Entwicklung des kindlichen Nervensystems hat.

Dazu wurde in einer Meta-Anlayse die Daten von schwangeren Frauen aus drei prospektiven Geburtskohorten aus den Niederlanden, Spanien und aus England ausgewertet.

Die Gruppe konnte anhand der Daten zum Jodgehalt im mütterlichen Urin während der Schwangerschaft und dem IQ des Kindes bis zum Alter von 8 Jahren herausarbeiten, dass die fetale Hirnentwicklung insbesondere im ersten Trimester anfällig für einen leichten bis mittleren Jodmangel ist.

Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass deshalb spätestens im ersten Trimester mit der Jod Supplementierung begonnen werden sollte.

Jod Dosierung Schwangerschaft

Laut den Referenzwerten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. sollten Schwangere täglich 230 μg Jod aufnehmen.

In der Stillzeit steigt der Bedarf auf 260 μg am Tag.

Ein Kombinationspräparat mit Jod und Folsäure ist bereits vor der Schwangerschaft sinnvoll.

Bitte bespreche dich aber vor einer Einnahme mit deinem Arzt!

Jod & Folsäure in der Schwangerschaft

Neben Jod ist auch der Bedarf an Folsäure in der Schwangerschaft erhöht.

Folsäure ist besonders in den ersten Schwangerschaftswochen für das Baby wichtig.

Das Vitamin ist vor allem an der Teilung und Neubildung von Zellen beteiligt. Am 18. Tag der Schwangerschaft entsteht das sogenannte Neuralrohr, aus dem sich Gehirn und Rückenmark bilden. Für dessen Entwicklung ist Folsäure sehr wichtig.

Deshalb wird von Frauenärzten empfohlen, bereits ab Kinderwunsch an eine Einnahme von Folsäure zu denken.

  • Der Folsäurebedarf liegt bei Schwangeren bei 550 Mikrogramm täglich.
  • Für Erwachsene empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. eine tägliche Menge von 300 Mikrogramm Folat.

Alles Wichtige findest du in meinem Artikel Folsäure bei Kinderwunsch hier!

Fazit: Jod in der Schwangerschaft

Eine gute Jodversorgung stellt vor allem im ersten Trimenon einen wichtigen Faktor für die Gehirnentwicklung des Babys dar.

Neben Folsäure sollte deshalb über eine Jod Supplementierung vor Beginn der Schwangerschaft nachgedacht werden.

Bitte suche das Gespräch mit deinem Gynäkologen oder Endokrinologen, um bestimmte Erkrankungen der Schilddrüse, die eine Nahrungsergänzung mit Jod weniger ratsam machen, vorher auszuschließen.

Literatur zum Thema Jod & Schwangerschaft

  • Deborah Levie et al. Association of Maternal Iodine Status With Child IQ: A Meta-Analysis of Individual Participant Data. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 2019; 104: 5957 – 5967. https://doi.org/10.1210/jc.2018-02559.
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Referenzwerte für Jod. Abgerufen am 28. Januar 2020.
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Referenzwerte für Folat. Abgerufen am 28. Januar 2020.
  • Lindorfer H, Krebs M, Kautzky-Willer A, Bancher-Todesca D, Sager M, Gessl A: Iodine deficiency in pregnant women in Austria. European Journal of Clinical Nutrition (2014).
  • Medizinische Universität Wien: Jodmangel beeinträchtigt die Gehirnentwicklung des Embryos. Presseinformation (2015).
  • Seper K, Wöst N, Dieminger B: Richtig essen von Anfang an! Basisliteraturbericht Ernährung in der Schwangerschaft. Update 2013/2014. AGES, BMG & HVB (2014).

Weiterlesen:

Foto: stock.adobe.com © mapoli-photo

Von Silke|2021-03-31T19:09:20+02:00Letzte Änderung: 31. März 2021|
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