Pupo Kiwu Pommes nach dem Embryotransfer

Du fragst dich, was es mit dem Wort „Pupo“ in der Kiwu Kinderwunsch-Community auf sich hat?

Lasst dich kurz mitnehmen auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen der emotionalen Achterbahnfahrt einer Kinderwunschbehandlung.

Pupo: Eine Reise durch die Kiwu-Welt

„Pupo“ ist kein gewöhnliches Wort. Es ist vielmehr eine Art Zauberformel, auf die jedes Paar bei einer IVF oder ICSI hinfiebert.

Stellt dir den Moment nach dem Transfer der Embryonen vor. Die Stimulation und Punktion ist bereits vorbei und nun  endlich dürfen die Embryonen in die Gebärmutter einziehen.

Es ist ein Augenblick voller Hoffnung und Bangen.

In diesem Moment fühlt sich die Frau schwanger an, zumindest bis ein Schwangerschaftstest das Gegenteil beweist.

Pupo bedeutet deshalb: Schwanger, bis das Gegenteil bewiesen ist.

Mein Lesetipp:
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Pregnant until proven otherwise

Pupo steht für pregnant until proven otherwise.

Eine Kinderwunschbehandlung (IVF oder ICSI) ist ein komplexer und wirklich harter Prozess.

Ich spreche aus Erfahrung, da ich selbst mehrere ICSIs durchlaufen musste.

Und jeder Schritt im Rahmen einer künstlichen Befruchtung – von der Stimulation der Eizellen bis zur Befruchtung – jeder Schritt birgt Hoffnung und Herausforderungen.

Schließlich kommt der Moment des Embryotransfers, der Moment, auf den alles ausgerichtet war.

Der Moment, in dem ein kleiner Embryo in die Gebärmutter der Frau transferiert wird.

Nach dem Transfer ist alles anders: die Wartezeit bis zum Schwangerschaftstest beginnt.

Manche zeigen das gerne auch nach außen: Offiziell Pupo?

Damen Kinderwunsch Glücksbringer "Offiziell PUPO"...
  • Glücksbringer für Kinderwunsch und Kinderwunschbehandlung (ICSI bzw IVF), Oberteil für für KiWu...
  • Oberteil mit Aufdruck "Offiziell PUPO" (="pregnant until proven otherwise") vor einem schönen blauen...

Warten auf den Test

Die Kiwu Zeit ist eine Zeit des Nachdenkens, des Hoffens und manchmal auch des Bangens.

Pupo steht dabei für eine Abkürzung, die die Sehnsucht und Hoffnung jeder Frau betont, die sich einer Kinderwunschbehandlung stellt.

Es ist ein Symbol der Hoffnung, das uns durch die dunkelsten Tage trägt.

Auf Instagram findet ihr unzählige Beiträge unter dem Hashtag #PUPO – ein Ort, an dem wir unsere Geschichten teilen und uns gegenseitig unterstützen.

PUPO Pommes

Und dann gibt es noch die legendären PUPO Pommes. Ja, du hast richtig gehört.

Nach dem Transfer gönnen sich viele Frauen eine Portion Pommes, in der Hoffnung, dass sie Glück bringen.

Ein bisschen absurd vielleicht, aber hey, in der Welt des Kinderwunsches ist nichts zu verrückt, oder? :-)

Die Zeit nach dem Transfer, die sogenannte PUPO-Phase, ist eine echte Herausforderung.

Denn die Wartezeit bis zum Schwangerschaftstest fühlt sich an wie eine Ewigkeit.

Erste Schwangerschaftsanzeichen werden gesucht, jedes Ziepen und Zucken analysiert, in der Hoffnung, dass es endlich geklappt hat.

Zwar wissen wir bewusst oder eher unbewusst, dass es oft keine klaren Signale gibt.

Und trotzdem halten wir an dem Gedanken fest: Schwanger zu sein, bis das Gegenteil bewiesen ist.

Pupo ist mehr als nur ein Wort. Es ist ein Gefühl, ein Glaube, eine unerschütterliche Hoffnung.

Und egal, ob du bei pregant until proven otherwise  mitmachen willst oder nicht.

Am Ende zählt nur eins: Der unermüdliche Wunsch, Eltern zu werden!

Herzliche Grüße

Silke

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Pupo Kiwu Pommes nach dem EmbryotransferSilke2024-02-29T22:46:03+02:00

Künstliche Befruchtung & Spätfolgen: Ist das Krebsrisiko erhöht?

Bringt eine künstliche Befruchtung Spätfolgen mit sich? Und wie sieht es vor allem mit dem Krebsrisiko aus? Erhöht sich das individuelle Krebsrisiko durch die Behandlung und Hormonstimulation? Wenn du dich mit dem Thema künstliche Befruchtung beschäftigst oder vielleicht selbst gerade mitten in einer Behandlung steckst, dann beschäftigen dich diese Fragen vielleicht auch.

Heute möchte ich über 2 Studien berichten, die der Frage nach dem Krebsrisiko nach einer IVF nachgegangen sind. Zudem habe ich bereits vor einiger Zeit von einer Studie aus Schweden hier berichtet. Wenn du magst, schau dir auch diese die Ergebnisse an.

Künstliche Befruchtung: Risiken

Die erste Studie kommst aus Israel und hat sich der Frage gewidmet, wie das Krebsrisiko von Frauen aussieht, die sich einer In-Vitro-Fertilisation (IVF) unterzogen haben und dabei bereits 40 Jahre oder älter waren.

Hintergrund dieser Untersuchung war die Feststellung, dass der aktuelle Wissensstand über das Krebsrisiko bei Frauen nach IVF hauptsächlich auf Untersuchungen basiert, die Frauen im deutlich jüngeren Alter untersucht haben.

Das Ziel dieser Studie war es deshalb, das Krebsrisiko von IVF-Patientinnen, die im Alter von 40 Jahren und älter behandelt und über einen längeren Zeitraum danach beobachtet wurden, zu untersuchen.

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Künstliche Befruchtung & Altersgrenze: BGH Urteil & Studie zur IVF über 40!

Studie aus Israel

Die Studie aus Israel hat insgesamt 501 Frauen, die mit 40 Jahren und älter eine IVF Therapie durchlaufen haben, über mehr als 16 Jahre lang beobachtet und untersucht. Du findest den Link zur Studie unten in der Literaturliste.

Das Ergebnis:

Es konnte kein signifikant höheres Krebsrisiko während der Langzeitbeobachtung festgestellt werden:

  • Das mittlere Alter der Frauen lag beim ersten IVF-Zyklus bei 42,3 Jahre
  • Die durchschnittliche Anzahl der IVF-Zyklen betrug 3,2
  • 36 von den 501 Frauen (7,2%) entwickelten Krebs, im Vergleich zu 47,2 erwarteten Fällen
  • Bei 22 Frauen wurde Brustkrebs diagnostiziert, im Vergleich zu 19,84 erwarteten Fällen.

Wie immer sind weitere Studien erforderlich, um dieses Ergebnis zu bestätigen.

Trotzdem geht es dir vielleicht so wie mir: Ich war erstmal über dieses Ergebnis erleichtert, auch wenn das Schicksal jeder erkrankten Frau dadurch nicht weniger schlimm oder weniger wichtig ist.

So sieht es aus ungewollt kinderlos zu sein!

Idiopathische Sterilität: Bringt eine IVF die besseren Chancen?

Spätfolgen künstliche Befruchtung

Bei einer weiteren Studie aus England haben 255.786 Frauen teilgenommen.

Neben der deutlich größere Gruppe wurde bei dieser Studie auch keiner spezifischen Altersbegrenzung gefolgt. Vielmehr wurden die Daten aller Frauen, die sich einer assistierten Reproduktion zwischen 1991 und 2010 unterzogen hatten, von der Human Fertilisation and Embryology Authority (HFEA) in England, Wales und Schottland eingeholt.

Ziel der Studie war es herauszufinden, ob bei diesen Frauen ein erhöhtes Risiko für Brust-, Eierstock- und Endometriumkarzinome nachgewiesen werden kann.

Studie aus England

Die Studie aus England konnten folgende Ergebnisse präsentieren:

Es konnte kein erhöhtes Risiko für Endometriumkarzinome nachgewiesen werden. Insgesamt erkrankten in der Gruppe 164 Frauen an einem Endometriumkarzinom, die standardisierte Inzidenzrate lag bei 146.9 Fällen (164 cancers observed v 146.9 cancers expected; SIR 1.12, 95% confidence interval 0.95 to 1.30).

Die standardisierte  Inzidenzrate gibt die Häufigkeit eines Ereignisses (hier der Erkrankung an einem Endometriumkarzinom) einer betrachteten Gruppe von Personen in Bezug auf die Gesamtbevölkerung an.

Weiterhin konnten die Wissenschaftler auch kein signifikant erhöhtes Risiko für  Mammakarzinome generell (2578 v 2641.2; SIR 0.98, 0.94 to 1.01) und auch nicht  für invasive Mammakarzinome finden (2272 v 2371.4; SIR 0.96, 0.92 to 1.00). Lediglich das Risiko für ein Karzinom in situ der Brust war geringfügig erhöht (291 v 253.5; SIR 1.15, 1.02 to 1.29; absolute excess risk (AER) 1.7 cases per 100 000 person years, 95% confidence interval 0.2 to 3.2).

Schließlich wurde das Risiko für Ovarialkarzinome untersucht und hierbei ein erhöhtes Risiko festgestellt (405 v 291.82; SIR 1.39, 1.26 to 1.53; AER 5.0 cases per 100 000 person years, 3.3 to 6.9).

Allerdings muss hierbei erwähnt werden, dass bei den betroffenen Frauen auch andere Risikofaktoren wie beispielsweise das Vorliegen von PCOS oder andere individuelle Eigenschaften eine Rolle spielen. So fand die Studie beispielsweise kein erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs bei den Frauen, die „nur“ aufgrund der eingeschränkten Fruchtbarkeit ihres Partners behandelt wurden.

Die Studie konnte kein erhöhtes Risiko für Endometriumkarzinome und Mammakarzinome finden. Lediglich das Risiko für in situ Karzinome der Mamma war marginal erhöht. Es konnte ein erhöhtes Risiko für Ovarialkarzinome nachgewiesen werden, jedoch nur bei Frauen, die weitere Risikofaktoren für diese Krebsart aufwiesen.

Fazit: Künstliche Befruchtung & die Spätfolgen

Die Ergebnisse bestätigen die bisherige Studienlage: Eine künstliche Befruchtung scheint das onkologische Risiko für bestimmte Krebsarten nicht oder nur marginal zu erhöhen.  Die Wissenschaftler raten jedoch zu weiteren Untersuchungen, um weitere Erkenntnisse zu erhalten.

Insgesamt also ein eher beruhigendes Ergebnis. Ich werde weiter laufend über neue Studien berichten und dich auf dem Laufenden halten.

Herzliche Grüße

Silke

Literatur zum Thema künstliche Befruchtung & Spätfolgen

  • Avi Tsafrir et al.: Cancer in IVF patients treated at age 40 and older: long term follow up. Reproductive Biomedicine Online, im Druck. DOI: https://doi.org/10.1016/j.rbmo.2019.11.015
  • Carrie L. Williams et al.: Risks of ovarian, breast, and corpus uteri cancer in women treated with assisted reproductive technology in Great Britain, 1991-2010: data linkage study including 2.2 million person years of observation. British Medical Journal 2018; 362: k2644.
  • Frida E. Lundberg, Anastasia N. Iliadou, Kenny Rodriguez-Wallberg, Christina Bergh, Kristina Gemzell-Danielsson, Anna L.V. Johansson: Ovarian stimulation and risk of breast cancer in Swedish women, Fertility & Sterility, July 2017, Volume 108, Issue 1, Pages 137–144.

Weiterlesen:

Foto: Bigstock.com / © vchal

Künstliche Befruchtung & Spätfolgen: Ist das Krebsrisiko erhöht?Silke2021-03-31T18:59:28+02:00

Wahrscheinlichkeit auf Schwangerschaft bei Kinderwunschbehandlung

Wie hoch ist für dich die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft bei einer Kinderwunschbehandlung? Lohnt sich der ganze Aufwand, die hohen Kosten und der emotionale Stress wirklich? Wie viele Frauen werden durch eine künstliche Befruchtung tatsächlich schwanger? Eine neue Studie aus Dänemark liefert Erkenntnisse, die Mut machen und dir weiterhelfen können!

Künstliche Befruchtung & Schwangerschaftswahrscheinlichkeit

Eine dänische Studie, bei der 19.884 Frauen einbezogen wurden, die sich einer IVF (In vitro Fertilisation) oder einer IUI (Intrauterine Insemination)unterzogen haben, liefert ermutigende Ergebnisse:

Drei von vier der Frauen, die eine Kinderwunschbehandlung begonnen haben, konnten innerhalb von 5 Jahren ihren Kinderwunsch erfüllen.

Die Mehrheit der Frauen (57%) wurde aufgrund der positiv verlaufenden Behandlung Mutter, eine weitere Gruppe von 14% konnte ihr Baby durch eine Empfängnis auf natürlichem Wege empfangen. Schließlich konnte die Studie nachweisen, dass mehr als die Hälfte der Frauen (57%) in Kinderwunschbehandlung innerhalb von 2 Jahren einem Kind das Leben schenken konnten. Innerhalb von 3 Jahren waren es 65%, die eine Lebendgeburt erleben durften.

Ich finde die Ergebnisse zur Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft sehr ermutigend. Allerdings – und du ahnst es vielleicht schon – gibt es einen Haken.

Alter der Frau als entscheidender Erfolgsfaktor

Die Wissenschaftler betonen, dass die Chance auf einen Erfolg ganz eng mit dem Alter verbunden ist.

Das Alter der Frau stellt den entscheidenden Faktor für eine hohe Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft dar.

Während 80% der Frauen unter 35 Jahre innerhalb von 5 Jahren ein Baby bekommen konnten, konnten nur 60% der Frauen im Alter zwischen 35 und 40 Jahre eine Lebendgeburt erleben. Frauen über 40 Jahre durften mit 26% die geringste Geburtenrate vermelden.

Das Alter der Frau ist und bleibt damit der Schlüsselfaktor bei der Frage, ob eine Kinderwunschbehandlung zum Erfolg führt.

Deshalb: Warte nicht zu lange, wenn du planst Mutter zu werden.

Spontan schwanger nach oder zwischen einer Kinderwunschbehandlung

Wirklich überraschend finde ich die Tatsache, dass eine größere Gruppe von Frauen doch noch spontan schwanger geworden ist. Das Ergebnis macht deutlich, dass die Entscheidung für eine Kinderwunschbehandlung nicht den Weg für eine natürliche Empfängnis verschließen muss.

Gib die Hoffnung auf eine natürliche Empfängnis nicht auf. Auch dann nicht, wenn du in einer Kinderwunschbehandlung bist!

Gerade viele Paare, die eine IVF beginnen, sind Paare mit sogenannter idiopathischer Sterilität. Das Ergebnis der Studie weist darauf hin, dass manche dieser Paare einfach etwas mehr Zeit brauchen, um schwanger zu werden.

Ich finde, dass die Ergebnisse der Stuide in der Beratung von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch erwähnt werden sollten. Es lohnt sich nämlich durchaus, zweigleisig zu fahren und weiterhin auf eine natürliche Konzeption zu setzen. Zudem können auf der Basis der Zahlen die realen Chancen auf ein Baby im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung dargestellt werden.

Die Studie zeigt Paaren, die mit einer Behandlung beginnen wollen, welche Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft in mittel- und langfristiger Sicht realistisch ist. Das Rätselraten und die große Unsicherheit kann damit ein Stück weit behoben werden. Auf der anderen Seite kann verdeutlicht werden, dass sich eine erfolgreiche Schwangerschaft nicht immer sofort einstellen muss. Auch nicht, wenn man sich in Kinderwunschbehandlung begibt. Eine Kinderwunschbehandlung bedeutet manchmal eine lange Strecke gehen zu müssen und oftmals auch mehrere Behandlungszyklen zu absolvieren. Nicht selten geschieht die Empfängnis dabei dann doch auf natürlichem Wege.

Die Ergebnisse der Studie bieten dir realistische Informationen jeweils bezogen auf dein Alter.

Insemination und natürliche Empfängnis

Gerade bei Frauen unter 35 Jahre, die sich für eine Insemination entschieden haben, ist eine spontane und natürliche Empfängnis gar nicht selten. Nach 5 Jahren haben 18% dieser Frauen auf natürliche Weise ein Kind empfangen und geboren. Dies macht deutlich, dass gerade junge Paare, denen eine Insemination empfohlen wird, auf eine relativ gute Prognose setzen können.

Insgesamt habe ich diese Studie positiv aufgenommen und mich sofort dafür entschieden, sie dir hier auf meinem Kinderwunsch Blog vorzustellen. Die Studie bietet wichtige Informationen zu der Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft für Paare in Kinderwunschbehandlung. Ich hoffe, die vielen Zahlen in meinem Post waren halbwegs erträglich für dich und vielleicht helfen sie dir, wieder etwas Hoffnung auf ein Baby zu schöpfen.

Bei Fragen oder Anmerkungen melde dich gerne!

Herzliche Grüße

Silke

Weiterlesen:

Literatur: Sara Sofia Malchau et al.: The long-term prognosis for live birth in couples initiating fertility treatments. Human Reproduction, im Druck.

Foto: © monkeybusinessimages / Bigstock.com

Wahrscheinlichkeit auf Schwangerschaft bei KinderwunschbehandlungSilke2024-02-19T07:15:37+02:00

Unverheiratet und Kinderwunsch? Niedersachsen hilft mit Zuschuss

In Zusammenarbeit mit dem Bund unterstützt nun auch Niedersachsen Paare, die eine Kinderwunsch Behandlung benötigen und unverheiratet sind. Denn Paare mit unerfülltem Kinderwunsch entscheiden sich oftmals für eine Kinderwunschbehandlung. Allerdings geht jede künstliche Befruchtung mit einem erheblichen Kostenaufwand einher. Da die gesetzlichen Krankenkassen nur die Kinderwunschbehandlungen von Ehepaaren bezuschussen, mussten Paare, die unverheiratet sind, bisher die Kosten selbst tragen.

Finanzielle Förderung für Paare, die unverheiratet sind

Auf diese Ungleichbehandlung von verheirateten und unverheirateten Paaren reagierte der Bund bereits im Januar 2016.

„Der Kinder­wunsch von Eltern darf nicht am Geld scheitern“, sagte Familien­ministerin Schwesig bei der Vorstellung der Förderung für Unver­heiratete.

„Deshalb müssen wir Paare mit unerfülltem Kinder­wunsch unterstützen – egal, ob sie verheiratet sind oder nicht.“

Es sei nicht zeitgemäß, unver­heiratete Paare dabei anders zu behandeln als Verheiratete.

Im Januar 2016 erweitert der Bund die Bundesförderrichtlinie zur „Unterstützung von Maßnahmen der assistierten Reproduktion“ auf Paare, die unverheiratet sind.

Auch Unverheiratete sollen einen staatlichen Zuschuss bei künstlicher Befruchtung erhalten.

Grundlage dieser Unterstützung ist die Bundesrichtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen der assistierten Reproduktion. Mit dieser Richtlinie stellt der Bund seit dem 01.04.2012 ungewollt kinderlosen Ehepaaren Zuschüsse bei Kinderwunschbehandlungen zur Verfügung.

Finanzielle Unterstützung durch Bund und Land

Voraussetzung für eine ergänzende finanzielle Hilfe ist die Kofinanzierung durch das Bundesland, in welchem das unverheiratete Paar lebt.

Dazu bedarf es einer Kooperation zwischen Bund und Bundesland. Weiterhin muss jedes Bundesland ein eigenes Landesprogramm zur Förderung von Kinderwunschbehandlungen unterhalten.

Bisher gibt es diese Kooperation für Paare mit Kinderwunsch in folgenden Bundesländern:

  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Thüringen
  • Sachsen-Anhalt
  • Sachsen
  • Berlin

Neu kommt nun das Bundesland Niedersachen hinzu.

Wer erhält eine Förderung?

Grundsätzlich können Paare eine finanzielle Unterstützung erhalten, wenn:

  • sie im Bundesgebiet ihren Hauptwohnsitz haben,
  • dort eine Reproduktionseinrichtung nutzen und,
  • im übrigen die weiteren Voraussetzungen des § 27a SGB V erfüllen.

Wie hoch ist die Förderung?

Je nach Bundes­land bekommen Paare, die unverheiratet sind, einen Zuschuss in Höhe von bis zu 12,5 Prozent der Behand­lungs­kosten für die erste bis dritte Kinderwunsch Behandlung.

Beim vierten Versuch gibt es bis zu 25 Prozent.

Verheiratete mit Kinder­wunsch erhalten mehr Hilfe

Die staatlichen Zuschüsse für unverheiratete Paare  sind geringer als die Hilfe, die Verheiratete von ihrer gesetzlichen Krankenkasse und vom Staat bekommen.

Die Zuwendungen vom Staat ergänzen bei Ehepaaren die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung, die laut Gesetz mindestens die Hälfte der genehmigten Behandlungskosten erstatten müssen.

Die Zuwendungen reduzieren bei Ehepaaren den verbliebenen Eigenanteil nach Abzug der Kostenübernahme durch die Kasse.

Ehepaare erhalten pro Versuch 25 Prozent. Im Vorfeld übernimmt aber die Krankenkasse vom ersten bis zum dritten Versuch mindestens 50 Prozent der Behandlungskosten, so dass ein geringerer Eigenanteil bezuschusst wird.

Bei Paaren, die unverheiratet sind, reduzieren die Zuschüsse die Selbstkosten, die in der Regel die kompletten Behandlungskosten umfassen.

Unverheiratet und Kinderwunschbehandlung : Ein Rechenbeispiel

Hat ein verheiratetes Paar nach der Abrechnung mit seiner Krankenkasse noch 1.000 Euro Eigenanteil zu bezahlen, übernimmt der Staat einen Anteil von 250 Euro.

Bei einem unverheirateten Paar, das 2.000 Euro allein tragen muss, zahlen Bund und Land zusammen 12,5 Prozent, das sind 250 Euro.

Gleichgeschlechtliche Paare werden nach einer Anfrage beim Familienministerium nicht unterstützt.

Weitere Informationen findest du auf dem Informationsportal Kinderwunsch des Bundes­familien­ministeriums.

Dort findest du auch eine Auflistung der Bundesländer mit eigenen Förderprogrammen und den Kontaktdaten.

Es bleibt zu hoffen, dass alle anderen Bundesländer nachziehen und die Erweiterung für Paare, die unverheiratet sind, umsetzen.

Herzliche Grüße

Silke

Foto: Pixabay: Unsplash

Unverheiratet und Kinderwunsch? Niedersachsen hilft mit ZuschussSilke2024-02-16T14:50:43+02:00
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