Wie hoch ist Dein Risiko für eine Fehlgeburt? Ich bin mir sicher, dass Dich diese Frage umtreibt und umso besser ist es, dass ich Dir in diesem Artikel die Ergebnisse einer neue Studie zum Thema Fehlgeburtsrisiko vorstellen kann.
Fehlgeburt Risiko: Neue Zahlen
Das Thema Fehlgeburt gehört leider fest zum Themenfeld schwanger werden dazu und es ist nicht ganz einfach das Risiko einer Fehlgeburt einzuschätzen, da es eine keine wirklich einheitliche Erfassung der Zahlen dazu in Deutschland gibt. In Norwegen sieht das anders aus, die Daten zu Fehlgeburten werden hier seit dem Jahr 2008 beständig gesammelt. Das norwegische Institute of Public Health hat nun die Daten von 421.201 Frauen, die zwischen 2009 und 2013 schwanger waren analysiert.
Das Ergebnis:
Die allgemeine Abortrate lag bei 12.8%. Frauen im Alter zwischen 25 und 29 Jahren hatten mit einer Fehlgeburtsrate von 10% das geringste Risiko für einen Abort. Nach dem Erreichen des 30. Lebensjahres stieg das Fehlgeburtsrisiko jedoch rapide an und erreichte 53% bei den Frauen im Alter von 45 Jahren und älter.
Zudem stieg das Risiko für eine Fehlgeburt in einer Folgeschwangerschaft um die Hälfte an, wenn es davor eine Frühgeburt, eine Totgeburt, einen Kaiserschnitt oder einen Gestationsdiabetes gegeben hatte. Nach 2 Fehlgeburten war das Risiko verdoppelt und nach mehr als drei Fehlgeburten war die Zahl viermal so groß.
Weiterlesen:
Schwanger nach Fehlgeburt: Wie lange sollte man warten?
Ursachen: Was löst eine Fehlgeburt aus?
Die Zahlen machen sofort auch die Ursachen für eine Fehlgeburt deutlich.
Es lässt sich festhalten:
- Das Fehlgeburt Risiko ist altersabhängig und variiert stark je nach Alter der Frau. Je älter, desto höher das Risiko.
- Fehlgeburten zeigen ein starkes Muster der Wiederholung: Nach 1, 2 oder 3 Fehlgeburten im Vorfeld steigt das Risiko in der Folgeschwangerschaft massiv an.
- Bestimmte Komplikationen in einer vorhergehenden Schwangerschaft lassen das Fehlgeburtsrisiko ebenfalls ansteigen. Zu diesen Komplikationen gehören eine vorangegangene Frühgeburt, ein Kaiserschnitt oder ein Gestationsdiabetes während der Schwangerschaft.
Fazit zur neuen Studie
Das Fehlgeburtsrisiko variiert offenbar stark je nach Alter der Frau, es gibt eine starke Gefahr der Wiederholung und bestimmte Schwangerschaftskomplikationen wie beispielsweise ein Diabetes vergrößern das Risiko ebenfalls. Ich halte diese Zahlen gerade für die Beratung von Kinderwunsch Paaren für sehr wichtig, machen sie doch deutlich, dass andere Faktoren wie beispielsweise Stress im Alltag offenbar keine sehr wichtige Rolle spielen. Vielmehr scheinen Ursachen im Vordergrund zu stehen, die wir alle nur bedingt beeinflussen können. Dies kann Dich vielleicht entlasten!
Beste Grüße
Silke
Literatur zu Fehlgeburt Risiko
- Maria C. Magnus et al.: Role of maternal age and pregnancy history in risk of miscarriage: Prospective register based study. British Medical Journal, im Druck.
- Magnus MC et al.: Role of maternal age and pregnancy history in risk of miscarriage: prospective register based study. British Medical Journal, 2019 Mar 20;364:l869. DOI: 10.1136/bmj.l869
- Almeida ND et al: Risk of Miscarriage in Women Receiving Antidepressants in Early Pregnancy, Correcting for Induced Abortions. Epidemiology2016;27:538–46.
- Rossen LM et al: Trends in Risk of Pregnancy Loss Among US Women, 1990-2011. Paediatr Perinat Epidemiol2018;32:19–29.
- Agenor A et al: Infertility and miscarriage: common pathways in manifestation and management. Womens Health (Lond)2015;11:527–41.
- Dempsey MA et al: Perinatal outcomes of women with a prior history of unexplained recurrent miscarriage. J Matern Fetal Neonatal Med2015;28:522–5.
Foto: Bigstockphoto.com / © elmirex2009
Hallo Silke, mein Mann und ich befinden uns in der Kinderwunschbehandlung. Ich bin 36 und bin Diabetiker mit einem guten HbA1c -Wert.Bei meinem Mann wurde ein stark eingeschränktes Spermiogramm festgestellt in Bezug auf deren Beweglichkeit.Wir haben nun Mitte Juni unseren ersten ICSI-Versuch hinter uns mit dem Einsetzen von 2 Embryonen. Der Schwangerschaftstest war positiv. Ich nehme seit dem Transfer Utrogest Luteal. Da in der fünften Schwangerschaftswoche eine sehr helle Mini-Blutung auftrat sind wir in die Kiwu gefahren, wo mei US gemacht wurde und das Hcg über das Blut bestimmt wurde. Auf dem US war innerhalb der Gebärmutter keine Blutung zu erkennen, dafür aber eine gute aufgebaute Schleimhaut und eine Fruchthöhle mit Dottersack und einem Mini-Embryo. In diesem Moment schlug mein Herz höher und ich war erleichtert. Zudem lag der HCG-Wert bei 3000. Ich denke fast, dass ich mich beim Einführen des Utrogest leicht verletzt habe und daher diese „Blutung“ kam. Am Dinestag in der darauf folgenden Woche hatte ich dann den schon früher festgelegten Termin in der Kiwu zum eigentlich ersten US. Bei diesem US meinte der Arzt dann er sieht wie die Kollegin vom Do. eine schöne runde Fruchthöhle mit allem darin, aber sie sei für den stand SSW 6+4 zu klein ( laut Ausmessung 10.61mm der zweite Messwert liegt bei 3.34mm wobei ich mir nicht sicher bin ob er den Embryo oder den Dottersack gemessen hat). Alles sei um 1 Woche zu klein und ich müsste damit rechnen, dass mein Kleines aufgehört hätte sich zu entwickeln. Jetzt sitze ich hier nach einer unruhigen verheulten Nacht und male mir schon das schlimmste aus. Leider weiß ich nicht ob noch eine Chance besteht oder eben der weitere Kontrolltermin in 2 Tgen nun das Ende bedeutet.
Liebe Mel,
ich kenne so gut diese Situation, ich hatte eine sehr ähnliche Situation zu Beginn meiner ersten Schwangerschaft. Die Emotionen fahren Achterbahn und letzendlich kann man nur abwarten und hoffen, dass der nächste Ultraschall Entwarnung bringt und alles gut wird. Ich würde Dich so gerne trösten, Dir sagen, dass tatsächlich alles gut werden wird. Aber das wäre schlicht gelogen, keiner weiß, wie es jetzt weitergeht. Das einzige, was ich tun kann ist, dass ich in Gedanken bei Dir bin und mit Dir diese Zeit zusammen aushalte. Bitte suche Dir liebe Menschen in Deinem Umfeld (Dein Mann, eine Freundin, … wer auch immer dafür in Frage kommt). Jemand, der einfach nur da ist, Dich in den Arm nimmt und aushält, was kaum auszuhalten ist.
Ich drücke die Daumen und wünsche Euch von Herzen, dass Ihr bald Euer Kind in den Armen halten könnt.
Herzliche Grüße
Silke