Zervixschleim: Bedeutung, Zyklus & Fruchtbarkeit

Zervixschleim verändert sich im Verlauf deines Zyklus, hat dies eine Bedeutung? Und wenn ja, wann ist dein Zervixschleim am fruchtbarsten?  Hier erfährst du alles Wichtige zum Thema Zervixschleim.

Zervixschleim im Zyklus

Der Zervixschleim ist ganz eng mit deinen fruchtbaren Tagen verbunden.

Und deine fruchtbaren Tage  sind mit 3-5 Tagen pro Zyklus relativ kurz.

Indem du lernst das Aussehen und die Konsistenz deines Schleims auszuwerten, kannst du zuverlässig deine fruchtbaren Tage bestimmen und damit das beste Timing für euren Sex herausfinden.

Sicherlich ist die Beobachtung und Auswertung deines Zervixschleims gewöhnungsbedürftig.

Allerdings spielt er eine so große Rolle bei der Bestimmung deiner fruchtbaren Tage, dass es sich für dich lohnen wird. Versprochen!

Was ist Zervixschleim?

Lass uns vorne beginnen. Was hat es genau mit diesem Schleim und dem Begriff „Zervix“ auf sich?

Der Begriff „Zervix“ kommt aus dem Lateinischen und bezeichnet den Gebärmutterhals.

Der Gebärmutterhals stellt die Verbindung der Gebärmutter in die Scheide dar.

Der Zervixschleim selbst wiederum ist ein Sekret, das von Drüsen im Gebärmutterhals gebildet wird. Es besteht zum allergrößten Teil aus Wasser und enthält darüber hinaus Schleimstoffe, Zucker, Salze, Aminosäuren und Enzyme.

Der Zervixschleim hat eine dickflüssige Konsistenz und variiert in der Farbe von durchsichtig bis milchig weiß oder milchig gelb.

Dabei kann der Schleim nicht nur unterschiedliche Konsistenz und Farbe haben, er kann auch in unterschiedlicher Menge auftreten.

All diese Veränderungen ergeben sich im Laufe Deines Zyklus aufgrund des veränderten Östrogenspiegels im Blut.

Wie kann ich Zervixschleim entnehmen?

Du kannst deinen Zervixschleim nach dem Toilettengang durch einen Check des Toilettenpapiers untersuchen.

Wenn du Sorge hast, dass dir nach dem Wasserlassen ein erheblicher Teil davon verloren geht, kannst du den Schleim auch vor dem eigentlichen Klogang abwischen und auswerten.

Eine andere Methode, um Schleim zu entnehmen, ist möglich, indem du in hockender Haltung einen Finger in deine Scheide einführst und Zervixschleim entnimmst.

Wie siehht Zervixschleim beim Eisprung aus?

Jede Frau ist individuell und dies zeigt sich auch beim Thema Zervixschleim.

Gleichwohl gibt es Veränderungen in Aussehen und Konsistenz des Schleims im Laufe eines Zyklus und es geht darum genau diese zu erkennen und richtig zu deuten.

Alle Veränderungen geben dir sehr präzise Hinweise in welcher Zyklusphase du dich gerade befindest und wann dein Eisprung erfolgen wird.

Und genau das ist das Ziel: Um schwanger zu werden, musst du möglichst genau wissen, wann dein Eisprung stattfinden wird.

Wenn du aktuell verhüten willst, ist es natürlich ebenfalls entscheidend, dass du weißt, wann dein Eisprung ist.

Dein Zyklus beginnt

Direkt nach der Periode haben viele Frauen keinen oder kaum Zervixschleim.

Im Verlauf der nächsten Tage verändert sich dies, das Gefühl von Trockenheit am Scheideneingang wird zunehmend von einem feuchten Gefühl abgelöst.

Aussehen und Konsistenz des Schleims lassen sich in dieser Phase deines Zyklus als dickflüssig, cremig und manchmal klumpig beschrieben.

Die Farbe ist dabei weiß oder gelblich.

Zervixschleim vor dem Eisprung

Vor dem Eisprung findet eine erstaunliche und sehr bedeutsame Veränderung statt.

Je weiter du dich dem Zeitpunkt deines Eisprungs näherst, desto durchsichtiger, dünn flüssiger und transparenter wird der Schleim.

Das Gefühl der Trockenheit am Scheideneingang weicht einem Gefühl der Feuchtigkeit und Glitschigkeit.

Zudem verändert dein Zervixschleim seine Konsistenz. Er ist nun dehnbar und spinnbar.

Bildlich und zum Vergleich kannst du dir das rohe Eiweiß eines Hühnereis vorstellen. Dein Zervixschleim ist glasklar und kann zwischen den Fingern oder dem Toilettenpapier zu Fäden gezogen werden.

Auch die Menge verändert sich: Etwa zwei bis drei Tage vor dem Eisprung verdoppelt bis verdreifacht sich die Quantität des Schleims.

Zervixschleim

Zervixschleim spinnbar © Acaparadora / Wikimedia Commons

Am besten entnimmst du Zervixschleim und hältst ihn zwischen Daumen und Zeigefinger, um ihn dann langsam auseinander zu ziehen.

Zieht der Schleim Fäden und ist damit spinnbar, steht dein Eisprung unmittelbar bevor.

Deine Chance schwanger zu werden ist jetzt am größten!

Du solltest sehr zeitnah Sex haben, wenn du dir ein Baby wünschst.

Oder aber verhüten!

Nach dem Eisprung ist die Eizelle für 12 bis 24 Stunden befruchtungsfähig.

Weiterhin sind die Samenzellen deines Partners rund 72 Stunden in deinem Körper befruchtungsfähig. Damit ergibt sich eine Zeitspanne von 4 bis 5 Tagen pro Zyklus, an denen du fruchtbar bist.

Nach dem Eisprung

Nach dem Eisprung verändert der Schleim sein Aussehen.

Er wird nun wieder weiß bis gelblich, die Transparenz verschwindet und es stellt sich eine Zähflüssigkeit und klumpige Konsistenz ein.

Auch die Menge reduziert sich deutlich, bei manchen Frauen verschwindet der Schleim komplett bis zur nächsten Periode.

Zervixschleim nach der Befruchtung

Es ist leider nicht möglich, durch die Beobachtung deines Schleims eine zuverlässige Aussage zu machen, ob du schwanger bist oder nicht.

Manche Frauen beobachten Veränderungen in der Konsistenz des Schleims und der Menge während ihrer Schwangerschaft, andere nicht.

So sehr der Schleim zur Bestimmung deiner fruchtbaren Tage und dem Zeitpunkt deines Eisprungs nützlich ist, so wenig liefert er verlässliche Hinweise im Hinblick auf eine bestehende Schwangerschaft.

Täglich üben & Erfahrungen sammeln

Wenn du zuverlässig deine fruchtbaren Tage bestimmen willst, solltest du über mehrere Monate hinweg täglich die Auswertung deines Zervixschleims üben.

Schreibe deine Beobachtungen in einem kurzen Protokoll auf.

Lerne deinen Körper und die Zyklus bedingten Veränderungen Schritt für Schritt besser kennen. Um deine fruchtbaren Tage zuverlässig herauszufiltern, kannst du die Zervixschleim Bestimmung mit der Temperaturmethode ergänzen.

Weiterhin kann ich dir meine Übersicht zum Thema homöopathische Mittel bei Kinderwunsch empfehlen.

Herzliche Grüße

Silke

Literatur zum Thema Zervixschleim

  • Gruber, S. (2009). BASICS Gynäkologie und Geburtshilfe. München: Elsevier Urban & Fischer
  • Bühling, K. J. (2009). Familienplanung. In Bühling, K. J. & Friedmann, W. (Hrsg.), Intensivkurs Gynäkologie und Geburtshilfe (S. 77-95). München: Elsevier Urban & Fischer Verlag.
  • Struck, Dorothee. Verhüten ohne Hormone. Stadelmann Verlag, 2019.

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