Künstliche Befruchtung im Ausland

Wenn der Wunsch nach einem Kind immer größer wird, greifen viele Paare zu Möglichkeiten der modernen Reproduktionsmedizin und nehmen für eine künstliche Befruchtung im Ausland weite Wege auf sich.

Das Wunschkind soll durch künstliche Befruchtung, Eizell- oder Samenspende entstehen.

Künstliche Befruchtung im Ausland: Lohnt sich dieser Weg?

Oft lassen sie sich im Ausland behandeln. Denn die deutschen Gesetze sind streng, die Behandlungen teuer.

Matthias (59) und Nina (32) aus Oldenburg reisen nach Bregenz, um sich ihren Wunsch zu erfüllen.

Hier kommt ihre Geschichte:

Durchs Mikroskop betrachtet Nina einen maulbeerenartigen Klumpen.

Sie steht in einem Labor 816 Kilometer entfernt von zu Hause.

Sie will den Anfang in Erinnerung behalten.

Den Anfang des Lebens, das von nun an in ihr wachsen soll.

Matthias (59) und seine Frau Nina (32)* aus Oldenburg sind ins österreichische Bregenz gefahren, um sich dort ihren größten Wunsch zu erfüllen: Ein gemeinsames Kind.

Bei Befruchtungen im Ausland sind die Erfolgschancen oft besser, weil die gesetzlichen Regelungen andere Behandlungen zulassen.

Etwa 10 000 Deutsche brechen jedes Jahr zum Baby-Tourismus ins europäische Ausland auf.

Matthias hat eine Störung im Samenleiter, seine Spermien können nur operativ entnommen werden.

Im Dezember 2007 machten die Außendienstlerin und der Arzt deshalb den ersten Termin zur künstlichen Befruchtung in einem norddeutschen Kinderwunsch-Zentrum.

Doch Nina wurde nicht schwanger.

„Bis dahin haben wir immer gedacht: Das wird schon“, erinnert sie sich.

Doch auch ein zweiter Versuch vier Monate später scheiterte.

„Da habe ich das erste Mal ernsthaft gezweifelt“, sagt Nina, ihre Stimme wird leiser.

„Ich habe mich kaputt gefühlt.“

 

Künstliche Befruchtung im Ausland: Sind die Chancen dort besser?

Nina wollte nicht aufgeben.

Im Internet informierte sie sich über andere Behandlungsmöglichkeiten – und stieß auf die IVF Kinderwunsch-Zentren von Prof. Zech in Österreich.

Dort sind die Chancen schwanger zu werden angeblich doppelt so hoch wie in Deutschland.

Nina und Matthias versuchten ihr Glück. Sie buchten einen Urlaub am Bodensee – und einen Termin im IVF-Zentrum Bregenz.

Prof. Herbert Zech (60) macht seit 25 Jahren Kinderwünsche wahr, hat bereits über 20 000 Babys auf die Welt geholfen.

Er behandelt jedes Jahr mehr als tausend Paare aus Deutschland.

In Österreich gibt es einen gesetzlichen Vorteil: Von den befruchteten Eizellen dürfen die ausgewählt werden, die sich im Labor am besten entwickeln. In Deutschland ist dieses Auswählen verboten.

Die Selektion ermöglicht eine höhere Embryonen-Qualität. Das ist bei älteren Frauen wichtig, weil die Qualität der Embryonen abnimmt.

Prof. Zech: „Bei einer 25-Jährigen entwickeln sich noch etwa die Hälfte aller Embryonen gut, bei einer 40-Jährigen nur noch 20 Prozent.“

Nina war 31 bei Therapiebeginn, bei ihr entwickelte sich noch etwa jede dritte befruchtete Zelle gut genug.

Das Paar nahm all seine Hoffnungen mit in die österreischiche Klinik, die auf Nina eher wirkte wie ein Hotel: „Ich musste für die Zellentnahme kein OP-Hemd tragen, durfte im Sommerkleid kommen.

Die Praxis war schön eingerichtet, erinnerte gar nicht an ein Krankenhaus.“

Dieser Service hat allerdings seinen Preis: 4150 Euro kostet ein Behandlungsversuch, dazu kommen etwa 3000 Euro für Medikamente.

In Deutschland kostet ein Befruchtungsversuch inklusive Medikamenten etwa 3400 Euro, bei den ersten drei Versuchen übernehmen die Kassen davon die Hälfte. Behandlungen im Ausland werden meist nur von Privatkassen übernommen.

Für Nina und Matthias hat sich die Investition gelohnt – Nina war direkt nach dem ersten Versuch schwanger, vor fünf Monaten kam Tochter Paula zur Welt.

Die Schwangerschaftsbetreuung lief über deutsche Ärzte, die mit Prof. Zech zusammenarbeiten, sodass das Paar nicht während der Schwangerschaft verreisen musste.

Ein Ziel steht jetzt fest auf dem Reiseplan der jungen Familie: der Bodensee.

„Am Tag nach der Befruchtung habe ich dort zum ersten Mal Störche gesehen“, sagt Papa Matthias.

Die möchte er seiner kleinen Tochter irgendwann einmal zeigen.

Eine Geschichte, die aufzeigt, welche anstrengenden und weiten Wege Paare bereits sind zu gehen.

Was hälst Du von einer künstliche Befruchtung im Ausland?

Herzliche Grüße

Silke

 

Künstliche Befruchtung im AuslandSilke2021-04-07T22:29:26+02:00

Muttter will Eizellen der Tochter austragen

Eine kuriose Geschichte rund um das Thema Social Freezing erreicht uns jetzt aus Großbritannien. Nachdem die Tochter einer 59 jährigen Frau an Krebs verstorben ist, will diese Frau nun ihr eigenes Engelkind mit Hilfe der eingefrorenen Eizellen ihrer Tochter austragen. Das berichtet die „Mail on Sunday“. Die Britin und ihr Mann beteuern, dass dies der letzte Wunsch ihres Mädchens gewesen sei. Nun plant die Frau, die anonym bleiben möchte, eine künstliche Befruchtung der Eizellen ihrer toten Tochter mit dem Sperma eines Spenders.

Als die Verstorbene die Diagnose Darmkrebs bekam, hatte sie sich dazu entschlossen, Eizellen einfrieren zu lassen, um vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt ihren Kinderwunsch erfüllen zu können – doch tragischerweise verstarb sie vor vier Jahren an der tückischen Krankheit. Ihre Mutter wandte sich daraufhin an diverse britische Kliniken, mit der Bitte, sich künstlich befruchten zu lassen, doch alle lehnten ab. Nun hofft die 59-Jährige in New York ein Krankenhaus zu finden, das den Eingriff macht.

Zwar hätten bereits diverse Ärzte dem Paar mitgeteilt, dass eine künstliche Befruchtung bei Frauen in diesem Alter beinahe unmöglich sei. Zudem könnte auch das Baby schwere Folgen davontragen. Doch der Ehemann der 59-jährigen Frau wolle dem letzten Wunsch seiner toten Tochter nachkommen, ein Richter soll nun darüber entscheiden, ob die künstliche Befruchtung erlaubt wird.

Inzwischen hätten sogar Politiker und Wahlkämpfer das Vorhaben der 59-jährigen Britin stark kritisiert. Sie vertreten die Meinung, dass es nicht korrekt wäre, ein Baby auf die Welt zu bringen, dessen Mutter schon seit Jahren tot ist. Das Oberste Gericht soll nun entscheiden.

Muttter will Eizellen der Tochter austragenSilke2021-04-07T22:27:56+02:00

Regenbogenfamilie

Der Weg zu einer eigenen Familie ist für gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland oft immer noch sehr lang. Tatsächlich müssen gleichgeschlechtliche Paare hohe Hürden überwinden, wenn sie sich ihren Kinderwunsch erfüllen wollen. Eine Regenbogenfamilie besteht aus einem gleichgeschlechtlichen Paar mit Kind.

Welche Möglichkeiten gleichgeschlechtlichen Paaren in Deutschland bleiben, eine Familie zu gründen, darüber hat Moderator Alexander Hertel mit Manfred Bruns gesprochen. Er berät homosexuelle Paare mit Kinderwunsch beim Lesben- und Schwulenverband. Das Interview ist als Podcast hier zu hören.

RegenbogenfamilieSilke2021-03-31T19:10:13+02:00

Späte Elternschaft – ein Problem?

Aktuell bewegt die späte Elternschaft eines Paares aus Österreich die Gemüter. Bei der Geburt der durch eine Eizellspende gezeugten Zwillinge ist die Mutter 60 Jahre alt. Ein Artikel aus Österreich geht nun der Frage nach, ob der große Altersunterschied zum Belastungspunkt werden kann.

DerStandard.at berichtet am 02. März:

Späte Mütter: Großer Altersunterschied kann zur Belastung werden

Ältere Mütter gehen oft lockerer an die Mutterschaft heran, zeigt eine Untersuchung – ein großer Altersunterschied kann aber auch zu Verständnis-Problemen führen

Eine 60-jährige Frau hat am Mittwoch in Wels Zwillinge zur Welt gebracht und eine Debatte über späte Elternschaft ausgelöst. „Das Alter der Eltern ist nur ein Faktor, der die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung ausmacht“, sagte Harald Werneck vom Institut für Entwicklungspsychologie der Uni Wien. Allerdings könne ein großer Altersunterschied zum Belastungspunkt werden.

Potenzielle Belastung

Die Lebenswelten seien hier noch einmal „ein Stück unterschiedlicher“, liegen zwischen Eltern und Kindern sogar zwei Generationen. „Die Eltern wurden in einer anderen Welt sozialisiert, haben einen anderen Erfahrungshintergrund, andere Werthaltungen und Einstellungen“, sagte der Psychologe.

Eine potenzielle Belastung könnte sich etwa ergeben, wenn die Kinder realisieren, dass „die eigene Mutter deutlich älter ist als die Mütter von Freundinnen“. Wie damit umgegangen werde, hänge aber viel auch vom Umfeld ab, sagte Werneck.

Auch in der Ablösungsphase von Jugendlichen könne ein derart großer Altersunterschied zu einem „potenziell stärkerem Risiko führen, dass es zu Konflikten kommt, zum Gefühl des Nicht-Verstanden-Werdens beiderseits“, sagte Werneck. „Im Einzelfall kann das natürlich auch ganz anders aussehen“, erklärte der Psychologe.

Häufigere Wunschkinder

Der Entwicklungspsychologe hat in einer wissenschaftlichen Untersuchung ältere mit jüngeren Müttern verglichen. „Wir haben herausgefunden, dass ältere Mütter eigentlich eher lockerer an die Mutterschaft herangehen, dass es im Prinzip relativ wenige Belastungsfaktoren gibt“, sagte Werneck. Zudem handle es sich beim Nachwuchs auch häufig um Wunschkinder.

Der einzige negative Aspekt sei die körperliche Ermüdung, „es ist bei älteren Frauen einfach früher der Fall, dass sie Kinder auch rein körperlich als Belastung erleben“, erklärte Werneck. Allerdings könne man „keine Pauschalaussagen treffen“. (APA, derStandard.at, 2.3.2015)

Späte Elternschaft – ein Problem?Silke2020-12-17T23:33:02+02:00

Adoption

Zeitonline stellt in einem Artikel die Ergebnisse einer Langzeitstudie zusammen:

Die Langzeitstudie des Entwicklungspsychologen Michael Rutter ergab, dass Kinder, die bei der Adoption jünger als 18 Monate waren, später sehr gute Fortschritte machten und in ihrer kognitiven und emotionalen Entwicklung aufholten. Waren die Kinder bei der Adoption älter als zwei Jahre, wurden Verhaltensauffälligkeiten, Bindungsstörungen und Entwicklungsverzögerungen im Alter von elf Jahren weiterhin diagnostiziert.

Messungen zeigten zudem, dass die Hirnaktivität der Waisenhauskinder stark vermindert war. Bei Kindern, die mit mehr als zwei Jahren in eine Pflegefamilie kamen, änderte sich daran wenig. Bei jüngeren Kindern stimulierte der Wechsel vom Heim in eine Familie jedoch die Aktivität, sodass sie nach einigen Jahren der eines Kindes ähnelte, das von Geburt an bei seinen Eltern aufgewachsen ist.

Mehr hier

 

AdoptionSilke2017-06-12T02:10:43+02:00

Kinderwunsch: 60-Jährige bekommt Zwillinge

Für Aufregung sorgt diese Tage ein Ehepaar aus Österreich. Die beiden haben Zwillinge bekommen. Allerdings ist die frischgebackene Mutter bereits 60 Jahre alt.

Nun wird engagiert diskutiert: Mutter mit 60 Jahren – das ist spät oder zu spät!

Klar wird bei dieser Diskussion, dass die natürliche Grenze der Fruchtbarkeit immer weniger eine Rolle spielt. Die moderne Reproduktionsmedizin erfüllt den Kinderwunsch in vielen Fällen. Wie hoch der Preis dafür ist, ist eine ethische Frage, die jedes Paar für sich selbst beantworten muss.

news.de berichtet:

Unglaublich! 60-Jährige bekommt Zwillinge

60-jährige Österreicherin bringt Zwillinge zur Welt (Symbolbild).

60-jährige Österreicherin bringt Zwillinge zur Welt (Symbolbild). Bild: dpa

Das Klinikum Wels-Grieskirchen meldete am Mittwoch eine echte Sensations-Geburt. Eine 60-Jährige Frau brachte zwei gesunde Babys zur Welt. Eldion und Elmedin heißen die kleinen Wunder, die ganz Österreich in Staunen versetzen.

Lesen Sie hier: Frau gebärt dreimal Zwillinge in vier Jahren.

Sensations-Geburt in Österreich: 60-Jährige bringt Zwillinge in Wels zur Welt

Wie der Leiter der Geburtshilfeabteilung Primarius Klaus Reisenberger in seinem Bericht geschrieben haben soll, würde man bei der Geburt nicht mit Komplikationen rechnen, so heißt es auf dem österreichischen Nachrichten-Portal „oe24“.

 

Kinderwunsch: 60-Jährige bekommt ZwillingeSilke2021-03-31T23:00:13+02:00
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